Neustadt (Dosse): Spielplatz bleibt, wo er ist

Trotz Beschwerden von Anwohnern: Am Spielplatz in der Wildeshauser Straße von Neustadt wird sich vorerst nichts grundsätzliches ändern. Darüber informierte die Amtsverwaltung jetzt die Stadtverordneten. Hintergrund waren Klagen wegen spätabendlicher Ruhestörung, die von der Anlage ausging. Um die Nachbarschaft des Spielplatzes zu entlasten, war daraufhin die Idee entstanden, die Anlage zu verlegen – beispielsweise auf eine brachliegende Fläche in der Poststraße hinter dem Einkaufszentrum. Neustadts Bebauungsplan lässt keinen Spielraum: Doch nun stellt die Amtsverwaltung klar: „Eine Verlegung des Spielplatzes konnte aufgrund der Vorgaben im Bebauungsplan der Stadt nicht umgesetzt werden.“ Im Plan ist die Nutzung der Fläche an der Wildeshauser Straße als Spielplatz festgeschrieben. Darüber könne man sich nicht einfach hinwegsetzen – jedenfalls nicht ohne erheblichen bürokratischen Aufwand. Um zumindest die Sicherheit des Spielplatzes zu erhöhen, so teilt die Amtsverwaltung weiter mit, werde das Gelände voraussichtlich im kommenden Jahr zumindest teilweise umzäunt. Gelegenheit dafür ergebe sich mit dem geplanten Straßenbau im neuen Wohngebiet Wildeshauser Straße. Die nötigen Ausgaben habe man in den Stadthaushalt mit aufgenommen. Zusätzlicher Bolzplatz an der Poststraße: Außerdem werde man den Kindern und Jugendlichen auf dem freien Areal in der Poststraße ein zusätzliches Angebot unterbreiten. Für knapp 3000 Euro aus der Integrationspauschale des Landkreises – das ist eine spezielle Zuweisung an die Kommunen für soziale Zwecke – sei bereits ein Bolztor mit Basketballaufsatz angeschafft worden. Mitarbeiter des Bauhofs des Amtes werden es demnächst auf der Wiese hinterm Einkaufszentrum installieren. Damit, so die Hoffnung, könnte sich die Situation an der Wildeshauser Straße etwas entspannen. Schließzeiten nicht ausgeschlossen: Nicht alle Stadtverordneten sind davon überzeugt, dass das ausreicht. Marko Redel (Fraktion Die Linke) forderte erneut, Öffnungszeiten für die kommunalen Spielplätze einzuführen und durchzusetzen. Dafür müssten die allerdings komplett eingezäunt werden. Zudem wäre das regelmäßige Öffnen und Schließen zu organisieren. Diesen Aufwand will die Neustädter Sozialamtsleiterin Kathrin Lorenz nach Möglichkeit vermeiden: „Wir sollten im nächsten Jahr nach den Bauarbeiten mal gucken, wie es anläuft.“ Vielleicht bringe der neue Bolzplatz ja wirklich schon den erhofften Effekt. Über eine zeitliche Befristung der Spielplatznutzung könne man dann immer noch reden – und vor allem darüber, wie sie sich durchsetzen lässt. Von Alexander Beckmann