Projekt Kita-Neubau in Breddin kann beginnen

Die Gemeindevertreter von Breddin haben bei ihrer Sitzung am Montagabend den Haushalt für das aktuelle Jahr beschlossen. Damit kann es demnächst auch mit einem Projekt losgehen, das noch viel Zeit beanspruchen wird: der Neubau einer Kindertagesstätte. Von dem ursprünglichen Gedanken, den bisherigen Standort zu sanieren, hatten sich die Breddiner im vergangenen Jahr verabschiedet – obwohl bereits ein Fördergeldbescheid eingetroffen war. Doch neuere Berechnungen ließen das Vorhaben zu teuer werden. Dafür könne man auch gleich neu bauen, hieß es. Und der Besuch einer solchen Kita in Kränzlin führte letztlich zu dieser Entscheidung. Das Wasserwerk wäre zurückzubauen: „Wir können jetzt als erstes die Voraussetzungen schaffen, die für die Planung wichtig sind“, erklärt Bürgermeister Reinhard Neumann. Dabei gehe es auch um den Grundstückserwerb. In Frage komme die Fläche vor der Löwenzahn-Grundschule. Sie müsse nun von der Gemeinde vom Wasserverband zurückgekauft werden. Und dem dort befindlichen und seit längerem schon außer Betrieb gesetzten Wasserwerk stehe dann der Abriss bevor. Vor allem sei aber auch die Finanzierung des Neubaus zu klären. Schätzungen zufolge ist mit Baukosten von etwa 2,2 Millionen Euro zu rechnen, womit der Neubau kaum teurer wäre als die Sanierung des Altbaus. Doch weil Breddin über das Geld ohnehin nicht verfügt, erklärte Neumann der MAZ schon im Dezember: „Aus eigener Kraft wären wir als Gemeinde nicht in der Lage, den neuen Kindergarten zu bauen. “ Fördermittel für mindestens die Hälfte der Bausumme seien unverzichtbar. Bauleitplanung im Haushalt berücksichtigt: Sollte alles klappen, werde Neumann der Schlüsselübergabe dereinst wohl aber nicht mehr als Bürgermeister beiwohnen. Gute fünf oder sechs Jahre könnten vergehen. Doch jetzt lasse sich das Projekt wenigstens erstmal anschieben. Für die entsprechende sogenannte Bauleitplanung sind 23 300 Euro im Haushalt berücksichtigt. Der Gemeindehaushalt 2021 ist ansonsten auch ein ausgeglichener. „Wir mussten uns dafür aber mit einem Griff aus der Rücklage bedienen“, erklärte Neumann. Und: „Ohne Haushalt wäre das ein schlechtes Arbeiten. Wenn das Jahr beginnt, sollte der Haushalt beschlossen sein.“ Erste „papierlose Sitzung“ nun auch in Breddin: Folglich wollten die Gemeindevertreter ihre Sitzung trotz der Corona-Situation nicht ausfallen lassen. Im großen Saal der Gaststätte Fritz war der Platz schließlich ausreichend im Gegensatz zum Feuerwehrhaus, wo ansonsten getagt wird. Ein Novum, über dessen Gelingen sich am Ende wohl alle zufrieden zeigten: Es war die erste „papierlose“ Sitzung. „Jeder hatte seinen Laptop dabei. Tagesordnung und Beschlussvorlagen standen auf den Bildschirmen, lagen also nicht mehr nur auf dem Tisch.“ So zu verfahren, setzt sich seit einiger Zeit in immer mehr Kommunen durch. Von Matthias Anke