Stüdenitz-Schönermark im 2021 im Defizit

Bei ihrer Sitzung am Donnerstag, dem 18. Februar, ab 19.30 Uhr im Schönermarker Dorfgemeinschaftshaus wollen die Gemeindevertreter von Stüdenitz-Schönermark über ihre Finanzplanung für dieses Jahr entscheiden. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass für die Gemeinde keine großen Sprünge drin sein werden. Die Gemeinde wirtschaftet äußerst sparsam. Am deutlichsten zeigt sich das bei den geplanten Investitionen. Sie sollen sich in diesem Jahr in den beiden Ortsteilen auf gerade einmal knapp 21.000 Euro belaufen. Vorgesehen sind laut Haushaltsentwurf die Anschaffung von Möbeln und einem Laptop für die Kita (5300 Euro), die Installation einer Bank am Schönermarker Spielplatz (600 Euro) und der Kauf eines neuen Rasentraktors sowie weiterer Ausstattung für die Pflege des Ortsbildes (15.000 Euro). Viel Geld für Kita und Dorfbild: Mit letzterem will die Kommune die Tätigkeit des neuen Gemeindearbeiters ermöglichen. Mit seiner Einstellung zum Jahresbeginn steigen allerdings auch die Personalausgaben. Zwar ist der Personalbedarf in der Kita angesichts sinkender Kinderzahlen etwas zurückgegangen, doch inklusive dem neuen Gemeindearbeiter beschäftigt Stüdenitz-Schönermark nun vier Vollzeitkräfte. Vor einem halben Jahr waren es nur 3,25. Die Personalaufwendungen zählen zu den größten Kostenstellen der Gemeinde: Rund 220.000 Euro sind dafür in diesem Jahr eingeplant. Hälfte der Einnahmen an Landkreis und Amt: Mehr als doppelt so hoch sind allerdings die sogenannten Transferaufwendungen. Das ist vor allem das Geld, das die Kommune an den Landkreis oder das Amt Neustadt für deren Aufgaben abführen muss. In der Summe geht es um rund 550.000 Euro – bei Gesamteinnahmen der Gemeinde von etwa 1,1 Millionen Euro. Erhebliche Ausgaben verursachen aber beispielsweise auch der Winterdienst (18.200 Euro), die Straßenbeleuchtung (10.800 Euro, oder die Unterhaltung von Straßen, Wegen und Brücken (25.100 Euro). Allein die vorgesehene Umstellung der Heizung in der Kita wird weitere rund 25.000 Euro kosten. Zudem sind für öffentliche Einrichtungen wie Kita, Sportstätten, Friedhöfe und Bürger- und Vereinshäuser natürlich auch Rechnungen für Strom, Wasser, Heizung, Versicherungen, Müll oder Reinigung zu begleichen. Gut 24.000 Euro kalkuliert die Gemeinde dafür ein. 15.500 sind allein für die Instandhaltung der Friedhöfe vorgesehen. Die Stüdenitzer Trauerhalle soll einen neuen Innenanstrich erhalten. In Schönermark sind eine Umzäunung und Wegebau geplant. Die Steuereinnahmen sinken: Während all diese Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr leicht zunehmen, ist für die Einnahmeseite der gegenteilige Trend zu verzeichnen. Stüdenitz-Schönermark bekommt 2021 voraussichtlich etwas weniger Geld herein als im Vorjahr. So sinken laut Haushaltsplanung die Einnahmen aus der Gewerbesteuer und der Einkommenssteuer. Stabil bleibt hingegen die Einnahme aus der Windpark-Entschädigung: rund 100.000 Euro jährlich. Unter dem Strich bleibt die Haushaltslage von Stüdenitz-Schönermark etwa so, wie in den vergangenen Jahren. Und das bedeutet erneut ein Defizit. Alles in allem fehlen dem Haushalt Einnahmen von fast 130.000 Euro, um die geplanten Ausgaben zu decken. Das macht immerhin gut die 200 Euro pro Einwohner. Keine Schulden und Geld in Reserve: Die gute Nachricht: Schulden hat Stüdenitz-Schönermark nicht mehr zu begleichen. Der letzte bestehende Kredit, ein sogenanntes ABM-Darlehen, ist allerspätestens zum Jahresende zurückgezahlt. Das übers Jahr zu erwartende Haushaltsdefizit kann die Gemeinde noch mit einem Griff in ihre Reserven ausgleichen. Allerdings sind diese Rücklagen begrenzt. Ende 2019 beliefen sie sich auf 635.000 Euro. Aktuell sind geschätzt noch 534.000 Euro da und zum Jahresende werden es 406.000 Euro sein. „Noch ist es nicht kritisch“, schätzt Kämmerin Claudia Stecher in der Neustädter Amtsverwaltung ein. „Aber wir müssen das im Auge behalten.“ Von Alexander Beckmann