Coronakrise: Rheinsberger Rewoge setzt niemanden vor die Tür

Die Botschaft von Stephan Greiner-Petter ist deutlich: „Niemand wird hier wegen Corona seine Wohnung verlieren.“ Für den Chef der Rheinsberger Wohnungsgesellschaft Rewoge ist diese Zusage selbstverständlich. Er handelt aber im Einklang mit der Regierung. Diese hat einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, der Kündigungen wegen Mietrückständen verbietet. Am Mittwoch soll die Sonderregelung vom Bundestag beschlossen werden. Rewoge will am Telefon Sorgen zerstreuen: „Die Rewoge braucht aber kein Gesetz, um so zu handeln“, stellt Greiner-Petter klar. Es sei gewissermaßen eine moralische Pflicht für sein Unternehmen, Mieter in der unsicheren Zeit der Corona-Krise zu schützen, die auch drastische wirtschaftliche Folgen für viele Menschen hat.„Wenn jemand jetzt anruft, versuchen wir ihm gleich am Telefon die Sorgen zu nehmen.“ Auch jenseits des direkten Kündigungsschutzes mischt die Rewoge bei der Bewältigung der für viele schwierigen Situation mit. Manchmal ganz persönlich. Da holt der Hausmeister schon mal die Medikamente von der Apotheke und stellt sie vor die Haustür. Oder den Einkauf. „Wir haben viele Senioren, die eigentlich nicht vor die Tür sollen – da müssen wir helfen“, sagt der Rewoge-Chef. Rheinsberger helfen sich untereinander: Deshalb unterstützt das Unternehmen auch aktiv das Engagement von jungen Rheinsbergern um Denis Seidel, die sich als „Rheinsberger Einkaufshelden“ um Besorgungen für Menschen aus den Corona-Risikogruppen kümmern. Die Rewoge bietet hierbei Kuriertransporte übernehmen. Greiner-Petter hat auch einen Handzettel in die Hauseingänge aufhängen lassen, auf denen sich diejenigen eintragen können, die in der Hausgemeinschaft Hilfe brauchen, aber auch die, die mal eine Flasche Milch mitbesorgen wollen. Und er stellt wichtige Infos für Selbstständige auf der Internetseite der Rewoge zusammen. Rewoge: Notreparaturen mit Abstand: Die Rewoge selbst empfängt bereits seit vergangener Woche keine Besucher mehr in der Geschäftsstelle. „Telefonisch und per Mail sind wir aber weiter erreichbar.“ Klar ist, dass seine Mitarbeiter jetzt nicht alles erledigen können. „Wir haben die Kontakte ausgedünnt.“ Da bleibt der Fenstergriff liegen, der wackelt, aber noch funktionstüchtig ist. Notreparaturen werden aber nach wie vor erledigt. Mit Handschuhen und Desinfektionsmitteln im Gepäck rücken dann die Rewoge-Leute an. „Und die Mieter halten schon von sich aus Abstand“, berichtet der Geschäftsführer. „Diese Rücksichtnahme ist toll.“ Wer Hilfe benötigt, der kann sich bei der Rewoge melden unter: 033931/40555. Weitere Infos gibt es im Internet: www.rewoge.de. Von Celina Aniol

Rewoge setzt auf Mieterschutz - Coronakrise: Rheinsberger Wohnungsgesellschaft setzt niemanden vor die Tür