Schöne Spielgeräte seien etwas Feines. Sie reichen aber aus Sicht von Freke Over nicht, um Geflüchtete und ihre Kinder mit Deutschen in Kontakt zu bringen. Der Linken-Fraktionsvorsitzende spracht sich deshalb dagegen aus, dass die Stadt einen ganz normalen Spielplatz aus dem Geld der Integrationspauschale errichtet. Stattdessen sollte sie die 57 500 Euro lieber für einen betreuten Bauspielplatz ausgeben.
Eine Mehrheit der Stadtvertreter folgte seinem Vorschlag in dieser Woche jedoch nicht. Es gab einen Patt in der Stadtverordnetenversammlung – somit war der Vorstoß abgelehnt. Unklar geblieben ist indes, was jetzt mit dem Geld passiert.
Geld für Integration soll in aktuelle Parkfläche fließen
Von der zuvor anvisierten Idee, dafür einen Spielplatz in der Stadionsiedlung zu bauen, hat sich die Verwaltung distanziert. Sie will diesen stattdessen lieber direkt auf dem Schulgelände der Allende-Grundschule errichten und sich dabei eines anderen Fördertopfs bedienen.
Rheinsbergs Bürgermeister Frank-Rudi Schwochow sprach sich nun dafür aus, die Summe für einen anderen Standort auszugeben. Ihm schwebt vor, das Gelände an der Paulshorster Straße gegenüber von Supermärkten neu zu gestalten.
Diese wird seit Jahren als wilder Parkplatz genutzt. Der Verwaltungschef will dort eine Sitzfläche mit Bänken für Erwachsene sowie einigen, wenigen Spielgeräten für Kinder installieren.
Aus seiner Sicht würde die Stadt so mehrfach profitieren. Zum einen, weil so ein „Schandfleck“ verschwinden würde; zum anderen, weil sich viele Menschen an dieser Stelle eine Sitzgelegenheit wünschen, wie Schwochow aus Gesprächen erfahren haben will: die Älteren, um auf dem Weg von der Siedlung ins Zentrum eine Verschnaufpause einzulegen; die Eltern, um ihren Kindern beim Einkaufen einen Ausgleich bieten zu können.
Wenn es schnell gehen muss, dann profitieren die Schulen
Dabei komme der Integrationsgedanke auch nicht zu kurz, glaubt der Bürgermeister. Denn schon jetzt treffen sich an der dort stehenden Bank unter dem Baum gegenüber von Edeka viele Menschen mit Migrationshintergrund. Wenn der Platz attraktiver wird, dann könnte er sich umso mehr zu einem Begegnungspunkt für alle entwickeln.
Es gibt aber ein Problem: Es könnte sein, dass die Pauschale noch in diesem Jahr ausgegeben werden muss. Das würde die Pläne für die Fläche an der Paulshorster Straße, welche die Stadtvertreter auch noch bestätigen müssen, zunichte machen. Denn für deren Entwicklung braucht die Stadt mehr Zeit.
In diesem Fall will Bürgermeister Schwochow das Geld für Ausstattung der Schulen in der Kernstadt ausgeben, an denen auch viele Kinder von Asylsuchenden lernen. Eine Liste mit Dingen, die gebraucht werden, gebe es bereits.
Von Celina Aniol