Kammeroper Rheinsberg feiert 2021 Jubiläum für Beethoven

Es war eine harte Saison für die Musikkultur Rheinsberg. Immer wieder mussten Konzerte und Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Von Ende März bis Ende Juni fiel das gesamte Programm aus. Auch danach gab es immer wieder Einschränkungen. Erst am Freitag wurde das fürs Wochenende geplante Konzert zur neuen Musik kurzfristig abgesagt. Die Kammeropern-Macher sind jedoch zuversichtlich fürs nächste Jahr. Dann will die Kammeroper alles nachholen, was in diesem Jahr nicht stattfinden konnte, sagt Jannika Olesch von der Musikkultur-Gesellschaft. Einen neuen Gesangswettbewerb wird es nicht geben. Die jungen Sängerinnen und Sänger, die eine Rolle für den Sommer 2020 in Aussicht hatten, sollen im nächsten Jahr zum Zuge kommen. „Wir haben fast alle Rollen schon besetzt“, sagt Jannika Olesch. Nur wenige Musiker haben abgesagt. Rheinsberg feiert ein Fest für Beethoven im Schlosspark: Ludwig van Beethoven wird auch 2021 in Rheinsberg die Hauptrolle spielen. In diesem Jahr wollten Kultureinrichtungen in ganz Deutschland seinen 250. Geburtstag feiern. Nahezu sämtliche Konzerte und anderen Veranstaltungen sind jedoch ausgefallen. Das Jubiläum soll nun mit einem Jahr Verspätung nachgeholt werden. Beim „Fest für Beethoven“ wird der Schlosspark zur Bühne: Sängerinnen und Sänger, Tänzer und Musiker führen am 26. und 27. Juni an der Egeriagrotte, im Heckentheater, im Schlosshof und an einigen anderen Orten Kompositionen Beethovens auf, die seine Liebe zur Natur zum Thema haben. Beethovens einzige Oper „Fidelio“ wird – wenn alles klappt – mit den Brandenburger Symphonikern auf der Bühne am Kavalierhaus in ihrer Urfassung von 1805 zu erleben sein. Das internationale Gesangsensemble präsentiert zudem Lieder und einige Volksliedbearbeitungen. Im historischen Spiegelsaal des Schlosses spielen Niklas Liepe & Friends Streichquartette Beethovens. Als zweite Opernproduktion steht im nächsten Jahr „Fra Diavolo“ von Daniel-François-Esprit Auber in Rheinsberg auf dem Programm. Die komische Oper war einst ein Hit an vielen Opernhäusern. Nun inszeniert sie Regisseur Roland Schwab neu. Ins Schlosstheater passt zurzeit nur ein Drittel der üblichen Besucher: Wer bereits Karten für die Vorstellungen von 2020 gekauft hatte, kann die 2021 einsetzen; sie bleiben gültig. Coronabedingt gelten allerdings andere Sitzplatzregeln. Im Schlosstheater sind je nach Art der Veranstaltung zurzeit zum Beispiel nur zwischen 90 und 130 Zuhörer erlaubt. Normalerweise reicht der Platz für etwa dreimal so viele Besucher. Mit einem alternativen Sommerprogramm hat die Musikkultur in diesem Jahr versucht, die Opernpause zu überbrücken. „Zu den zwölf Musiksommer-Konzerten kamen knapp 2000 Gäste“, sagt Jannika Olesch. „Es hätten noch deutlich mehr sein können, wenn nicht sechs Konzerte witterungsbedingt ins Schlosstheater hätten verlegt werden müssen.“ Zur Kammeroper kommen sonst jedes Jahr knapp 12.000 Besucher. Zu den finanziellen Folgen kann die Musikkultur noch nichts Genaues sagen. „Unsere stetigen Fördergeldgeber halten uns weiterhin die Treue“, sagt Olesch. Der Musiksommer war mit Hilfe der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin und einer Großspende des Kunst- und Kulturvereins Rheinsberg möglich. Die zugesagten Zuschüssen für das Beethoven-Programm stehen auch 2021 zur Verfügung. Das gesamte Programm für 2021 ist unter https://kammeroper-schloss-rheinsberg.de/spielplan/ abrufbar. Von Reyk Grunow