Rheinsberg: Bürgermeister droht Sperrung des Radwegs nach Zechlinerhütte an

90.000 Euro soll die Stadt Rheinsberg für die Vermessung des Radweges nach Zechlinerhütte bereitstellen. Das hat kürzlich der Hauptausschuss mehrheitlich beschlossen. Ob die Stadtvertreter in ihrer Sitzung am Montagabend dem Votum folgen, ist bei dem hoch umstrittenen Thema keineswegs sicher. Zumal es schon im Hauptausschuss viele Gegenstimmen gab und der Bauausschuss gleich ganz den Vorschlag abschmetterte. „Wenn es keine Zustimmung jetzt gibt, dann wird der Radweg von mir gesperrt“, stellt der Bürgermeister klar. Das klingt nach Strafandrohung für ein falsches Abstimmungsverhalten. So will es Frank-Rudi Schwochow aber nicht verstanden wissen. Er verweist darauf, dass die Verwaltung diesen Schritt längst angekündigt hat. Das stimmt. Stadt hat den Zustand des Wegs im Blick: Allerdings nicht als Konsequenz eines bestimmten Verhaltens, sondern als eventuelle Reaktion auf den sich stetig verschlechternden Wegzustand, den sie im Blick behalten wollte. Aus Sicht Schwochows würde sich mit einem Nein zur Vermessung der Strecke zwischen der Kernstadt und Zechlinerhütte grundsätzlich aber etwas ändern: Die Stadt hätte dann gar keine Perspektive darauf, dass sich der Zustand je verbessern könnte. Denn einen anderen Vorschlag als den aktuellen habe die Verwaltung nicht in petto. Seit Jahren streiten die Rheinsberger Stadtvertreter darüber, wie es mit der knapp zehn Kilometer langen Radlerpiste entlang der B122 weitergehen soll. Seit Kurzem ist klar: Die Stadt müsste insgesamt rund eine halbe Million ausgeben, um den Weg zu sanieren – nur um ihn dann an das Land zu übergeben, um spätere Unterhaltungskosten zu sparen. Streit über die Sanierung des Wegs in Rheinsberg: Dieser Schritt ist jedoch stark umstritten. Die Verordneten stellten eine Entscheidung zum Gesamtpaket im März zurück. Nun hat die Verwaltung eine Art Salamitaktik eingeschlagen: Sie will zuerst das Geld nur für die Vermessung bekommen – und sich erst dann eine Zustimmung für den Ankauf der Flächen sowie die Sanierung einholen. Sie hofft dabei, dass sie dafür nun doch am Ende weniger als 490.000 Euro auf den Tisch legen muss. Kreis saniert bald Radwege in Rheinsberg: An einer anderen Stelle des Rheinsberger Gebiets werden die Radwege indes schneller auf jeden Fall fit gemacht. Der Landkreis plant derzeit, die Strecken Rheinsberg-Zechow, Rheinshagen-Zippelsförde und Zippelsförde-Krangen für rund 1,1 Millionen Euro zu sanieren. „Wenn alles gut läuft und der Winter mitspielt, ist der letzte der drei Radwege bis Frühjahr 2021 fertig“, sagt Kreissprecher Alexander von Uleniecki. „Dann gibt es –rechtzeitig zum Start der neuen Radsaison – eine gut befahrbare Radverbindung zwischen Rheinsberg und Neuruppin.“ Von Celina Aniol