Rheinsberger Preußenquelle verleiht Nachhaltigkeitspreise

Natürlich, regional und familienfreundlich – das ist das Motto einer Gruppe junger Menschen, die sich seit 2018 ehrenamtlich für einen Bioladen in der Wittstocker Innenstadt engagieren. In diesem Sommer war es nun soweit: Die ersten Kunden konnten begrüßt werden. Betrieben wird der „Rio-Laden“ von dem gleichnamigen Trägerverein. Nun konnten sich die Initiatoren über eine Ehrung besonderer Art freuen. Sie gehören zu den sechs Preisträgern, die am Sonnabend in Rheinsberg mit dem Nachhall-Award, dotiert mit 1500 Euro, geehrt wurden. Rheinsberger Preußenquelle ruft Nachhall-Award ins Leben: Mitte 2019 startete die Rheinsberger Preußenquelle den Nachhaltigkeitswettbewerb Nachhall.Über 40 Initiativen, Projekte, Schulen und Kitas hatten sich beworben. Voraussetzung für die Teilnahme war ein besonderes Engagement für den regionalen Umweltschutz. Bei der Preisverleihung, die am Sonnabend der Geschäftsführer der Preußenquelle, Frank Stieldorf, im Café Tucholsky vornahm, wurden die sechs Sieger-Projekte noch einmal vorgestellt. Ein Wald bei Wandlitz bleibt nun der Natur erhalten, der sanierungsbedürftige Wilhelmsruher See bei Pankow wurde zum Schülerprojekt, rund um Kassel soll es nun bald ausgedehnte Blühflächen geben und auch das Stolper Feld soll in Kooperation mit Landwirten zur blühenden Landschaft werden. Mit der „Essbaren Schule Rheinsberg“ und dem Wittstocker „Rio-Laden“, der einen der zwei Publikumspreise erhielt, kommen zwei Preisträger aus dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Mehr als 4000 Menschen beteiligten sich an der Online-Abstimmung für die Publikumspreise. „Über die Teilnahme der Rheinsberger Schule habe ich mich besonders gefreut“, sagte Naturparkleiter Mario Schrumpf, der der dreiköpfigen Nachhall-Jury angehörte. „Als ich erfahren habe, dass viele Kinder – auch in ländlichen Regionen – rote Rüben oder Möhren nicht mehr kennen, war ich doch schockiert.“ 2016 hat der Bildungscampus Rheinsberg das Projekt „Essbare Schule“ gestartet, um den Schülern zu vermitteln, wie Gemüse angebaut und verarbeitet werden kann und auch, wie es riecht oder schmeckt. Auch im nächsten Jahr soll der Wettbewerb wieder gestartet werden. Das versicherte Frank Stieldorf, der sich begeistert zeigte von den zukunftsweisenden Ideen. „Ich finde, es hat schon ein großes Umdenken stattgefunden. Und Wildblumen aussäen kann jeder. Einfach mal Samen kaufen, ausstreuen und gucken, was passiert.“ Von Cornelia Felsch