Turnhalle in Flecken Zechlin soll zuerst weniger, nun doch mehr kosten

Dass die Turnhalle in Flecken Zechlin irgendwann grundlegend saniert werden muss, das steht für den Rheinsberger Bauamtsleiter eindeutig fest. „Der Sportboden ist an seiner Grenze“, sagt Daniel Hauke. Wie lange die Kinder dort noch Sportunterricht bekommen und Vereine trainieren können, sei offen. „Wenn sich sein Zustand noch weiter verschlechtert, dann kommt irgendwann der kritische Punkt – vielleicht schon bald. Auch insgesamt merke man der Halle ihr Alter an, fügt Bürgermeister Frank-Rudi Schwochow (BVB/Freie Wähler) hinzu – und dass dort lange nichts gemacht wurde. Es steht also fest, dass dort etwas passieren muss. Nur nicht, wie viel das kosten und wann das passieren soll. Wechselspiel bei der nötigen Investitionssumme: Zuerst dachte das Rathaus, dass mindestens 2,1 Millionen Euro für die Arbeiten nötig wären, die auch eine energetische Sanierung enthalten sollten – eine Summe, die die finanziellen Kräfte der nicht gerade großen Gemeinde übersteigt, zumal diese derzeit noch einige andere kostspielige Baustellen auf dem Buckel hat. Dann gab es aber plötzlich ein Umdenken. Rund eine halbe Million Euro sollte reichen, um das nötigste in Angriff zu nehmen, hieß es bei den Beratungen zum Haushalt vor einigen Wochen aus der Kämmerei. Tatsächlich sollten bei der Schmalspurvariante aber nur die schlimmsten Mängel beseitigt werden. „Damit die Nutzung nicht in Gefahr gerät“, erklärte Daniel Hauke. Nach neuen Berechnungen werden 1,1 Millionen fällig: Einige Zeit später ruderte das Rathaus erneut zurück. Die Bauarbeiten sollten nun doch deutlich teurer werden. Rund 1,1 Millionen Euro müsse die Stadt für die Turnhalle ausgeben, damit deren Weiterbetrieb nicht gefährdet ist, hat die Kämmerei noch einmal ausgerechnet. Denn die Verwaltung hat beim erneuten genaueren Blick auf die Immobilie festgestellt, dass nun doch auch das Dach und Teile der Fassade dringend saniert werden müssen. Und sie hat die Baupreise nach Jahren auf einen neuen Stand gebracht. Dass Rheinsberg das Objekt längere Zeit nicht im Fokus hatte, lag vor allem an den Wirren um die zwei teuren und problematischen Großbaustellen: das neue Rathaus in der Kernstadt und das neue Feuerwehrhaus in Flecken Zechlin. Hoffen auf passendes Förderprogramm: In diesem Jahr wird die Sanierung nach Vorstellungen des Bürgermeisters nicht mehr stattfinden. Im besten Fall will Schwochow 2020 die Planung für die Turnhalle in Auftrag geben. Alleine diese soll rund 250 000 kosten. Erst 2021 soll gebaut werden – wenn die Stadtvertreter dem zustimmen. Und wenn genug Geld in der Stadtkasse ist oder die Kommune einen Kredit dafür aufnimmt. Einige Stadtverordnete haben auch die leise Hoffnung, dass es bis dahin ein passendes Förderprogramm für das Objekt gibt. Derzeit fehlt ein solches. In der Zwischenzeit hat die Stadt Rheinsberg wegen der Coronakrise aber einen Ausgabestopp verhängt. Aus Sicht des Bürgermeisters seien deshalb alle Überlegungen zu künftigen Investitionen wieder völlig in Frage gestellt. Lesen Sie mehr unter: Stadt Rheinsberg verhängt Haushaltssperre wegen Coronakrise Von Celina Aniol

Kosten für Investition - Sanierung der Turnhalle in Flecken Zechlin soll zuerst weniger, nun doch mehr kosten