Wiedereröffnung des Rheinsberger Schlosshotels verzögert sich

Die Premiere zu Silvester war ein voller Erfolg. 128 verkaufte Tickets. Und als die Gastwirte anderswo die Stühle hochstellten, feierten die Gäste in Rheinsbergs neuer Bar „Das Knix“ weiter. Seit vier Wochen betreiben Uwe und Jörg Knick eine Bar im früheren Schlosshotel. Der alte Bartresen ist geblieben. Doch das neue Mobiliar schimmert schwarz-golden. Geboten wird all das, was eine klassische Bar zu bieten hat – Uwe Knick ist ein ausgebildeter Barkeeper. Gehobener Standard: Im April vergangenen Jahres hatte Jörg Knick das ehemalige Schlosshotel, in dem bis 2017 Flüchtlinge untergebracht waren, gekauft. Die Pläne des 55-Jährigen waren ambitioniert. Möglichst schnell wollte er das Haus als gehobenes Vier-Sterne-Hotel wiedereröffnen. Zurzeit ist jedoch unklar, wann das Haus wieder Hotelgäste empfängt. Zwar hat Knick in dem Gebäude mit seinen 28 Zimmern inzwischen moderne und teilweise größere Bäder einbauen lassen. Für den weiteren Umbau der Zimmer sucht er jedoch einen Geldgeber. Eine knappe Million müsste er investieren, um das Haus in Spitzenlage wieder an den Markt zu bringen. „Hier ist 20 Jahre nichts gemacht worden.“ Café mit großer Terrasse: Solange er noch keine Hotelgäste empfangen kann, versucht er die Gastronomie des Hauses weiterzuentwickeln. Direkt neben der Bar soll im Frühjahr ein Café eröffnen – mit möglichst einer 100-Plätze-Terrasse. Knick würde sich wünschen, dass das Café irgendwann mal eine kleine Bühne hat. Junge Künstler der unweit entfernten Kammeroper könnten sich dort ausprobieren, so hofft er. Ein allererstes Gespräch mit der Kammeroper hat es bereits gegeben. Rechtzeitig zum Sommer soll auf der anderen Seite des „Knix“ auch ein Eisladen eröffnen. Knick hat auch das an Schlosshotel angrenzende Gebäude gekauft, wo bereits ein Eisladen untergebracht war. Eine Berliner Manufaktur soll handgemachte Eisspezialitäten liefern. Bayerische Spezialitäten: In der Region ist Knick kein Unbekannter. 2015 eröffnete er auf einem alten Bauernhof in Linow eine Ferienanlage. Im vergangenen Jahr erwarb er die Rheinsberger Waldschänke, die zuvor mehrere Jahre leer gestanden hatte. Nur zwei Wochen nach Unterschreiben des Kaufvertrags feierte er die Wiedereröffnung. Seitdem bietet sein Sohn Tobias, der eigentlich die Küche des Schlosshotels übernehmen soll, dort bayerische Spezialitäten an. Mit bayerischer Küche ist Tobias Knick bestens vertraut – er war zuletzt Küchenchef am Schliersee. Knick hatte das ehemalige Schlosshotel erworben, weil er fest an einen Erfolg des Hauses glaubte. „Das Potenzial ist da“, sagt er. Rheinsbergs Übernachtungszahlen seien so erfolgreich, dass sich ein wiedereröffnetes Schlosshotel gut am Markt behaupten könne. Der Unternehmer, der fast 30 Jahre Reisebusse gesteuert und passende Hotels für Veranstalter gesucht hat, begreift das Schlosshotel auch als Chance, ein Hotel komplett nach eigenen Wünschen zu gestalten. Der frühere Frühstücksraum soll eine Lounge werden, der stuckverzierte Saal der neue Frühstücksraum – „Wir haben alle Pläne da.“ Von Frauke Herweg

Rheinsberg - Wiedereröffnung des Schlosshotels verzögert sich