Der Großeinsatz nach einem Säureunfall auf der A 24 bei Walsleben wird interne Konsequenzen für die Feuerwehren im Landkreis Ostprignitz-Ruppin haben. Das kündigte der stellvertretende Kreisbrandmeister Olaf Lehrmann am Sonnabend bei einem Treffen der Feuerwehr in Neuruppin an. Organisationsstrukturen sollen verändert werden, um bei solchen Großschadensfällen die Lasten auf alle Feuerwehren zu verteilen und nicht nur auf wenige.
Der Chemieunfall an der Autobahn hatte über 24 Stunden mehr als 300 Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte in Atem gehalten. Im Einsatz waren Feuerwehren aus Ostprignitz-Ruppin, der Prignitz, Potsdam-Mittelmarkt und aus dem benachbarten Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Für solche Notfälle bildet die Feuerwehren aus mehreren Orten sogenannte Gefahrgutzüge. Zwei solche speziell ausgerüsteter und ausgebildeter Löschzüge gibt es im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Doch sie wären allein nicht in der Lage gewesen, diesen Unfall zu beherrschen. Wie genau die geplanten Änderungen der Struktur aussehen werden, sagte Lehmann noch nicht.
Großeinsatz vereinnahmte viele Kräfte
Dadurch, dass bestimmte Feuerwehren mit allen verfügbaren Leuten in Walsleben gebunden waren, konnten sie zu Notfällen im eigenen Ort nicht ausrücken. Nach Neuruppin musste zeitweise die Feuerwehr aus Fehrbellin fahren.
Der Kreistag hat am Donnerstag beschlossen, dass der Landkreis zunächst sämtliche Kosten von rund 335 000 Euro für den Einsatz an der A 24 übernehmen wird. Ziel ist es, dass die Versicherung des defekten Tanklasters später diese Kosten übernimmt.
„Neue/alte“ Feuerwehrführung
Bei der Sitzung des Kreistages wurde die Feuerwehrführung für die nächsten sechs Jahre bestätigt. Landrat Ralf Reinhardt hatte am Donnerstag im Kreistag den Neuruppiner Feuerwehrmann Wolfgang Hohenwald für eine weitere Amtszeit zum Kreisbrandmeister ernannt. Ralf Leppin und Olaf Lehmann aus Kyritz bleiben seine Stellvertreter. Alle drei hatten sich bereit erklärt, die Funktionen weiterhin zu übernehmen.
Von Reyk Grunow