Der Archäologische Park in Freyenstein wird von Schulen immer mehr nachgefragt. „Das Interesse von Schulen an unserem Park ist in den vergangenen drei Jahren sprunghaft angestiegen“, sagt Christine Neumann, die städtische Betreuerin des Parks.
Seit Eröffnung der neuen Tourismus-Saison am 1. April bis zu den Sommerferien gebe es schon acht derartige Anfragen – von Schulen aus Wittstock, Pritzwalk, Wittenberge, Plau am See, Meyenburg oder Neuruppin.
Es hat sich offenbar herumgesprochen, dass Unterrichtsstunden zum Thema Mittelalter im Archäologischen Park sehr anschaulich und interessant gestaltet werden können.
Historie zum Nacherleben
Schüler bekommen dort nicht nur die Gelegenheit, die Reste des ursprünglichen Freyensteins hautnah zu erleben, sondern können die damalige Zeit auch ein Stück weit nacherleben – beim Filzen, Bändchenknüpfen, Flachsen, Bogenschießen oder Stockbrotbacken.
Auch gibt es allerhand Wissenswertes rund um alte Getreidesorten zu erfahren. Bevor es in den Park geht, vermittelt Christine Neumann den Kindern in Workshops – jeweils altersgerecht – einen theoretischen Einblick in die Lebensweise der Menschen im Mittelalter.
All das erlebten auch die Sechstklässler der Jahnschule in Wittenberge kürzlich. Erstmals jedoch ging das museumspädagogische Konzept noch einen Schritt weiter.
Bildungspaket geschnürt
Innerhalb des Förderkreises Prignitzer Museen wurde ein Bildungspaket geschnürt, das zwei Standorte miteinander verband – die Museumsfabrik Pritzwalk und den Archäologischen Park Freyenstein. In Gruppen aufgeteilt, besuchten die Kinder jeweils im Wechsel die eine und die andere museale Sehenswürdigkeit.
In der Museumsfabrik Pritzwalk gab es einen Workshop zum Thema „Oldtimer“. Dort lernten die Kinder etwas über die Geschichte des Automobils und erfuhren, wie ein Verbrennungsmotor funktioniert.
Für den Transport der Schüler habe die Sparkasse Prignitz eine finanzielle Unterstützung gegeben, so Christine Neumann, die auch im Vorstand des Förderkreises mitarbeitet.
Broschüre für Schulen geplant
Da die Nachfrage vorhanden ist, will sich der Förderkreis Prignitzer Museen, dem 19 Einrichtungen in der Region angehören, künftig noch stärker auf die Bedürfnisse der Schulen einstellen. So sei laut Christine Neumann geplant, eine Broschüre zu erstellen, die schulspezifische Informationen zu jedem Museumsstandort bietet.
Das heißt, Lehrer können ersehen, wo welche Möglichkeiten zu welchen Themen umsetzbar sind, wie viel Zeit dafür jeweils einzuplanen ist und was das kostet.
So soll es den Schulen noch einfacher gemacht werden, die verschiedenen Themenbereiche in den Unterricht einzubinden. Dabei habe man das gesamte Altersspektrum von der 1. bis zur 12. Klasse im Blick. „Die Lehrer können ja schließlich nicht alle Museen einzeln abfragen“, so Christine Neumann.
Auch Kita-Gruppen sind willkommen
Auch Kita-Gruppen seien willkommen. Die Knirpse könnten spielerisch an die „außerschulischen Lernorte“ herangeführt werden.
Um das Ganze abzurunden, werde daran gearbeitet, dass die Angebote im Förderkreis Prignitzer Museen in das Schulprogramm „Klasse unterwegs“ der DB Regio Nordost eingepflegt werden. Dort sind Ziele für Exkursionen angegeben – mit allerhand Information, unter anderem auch zur An- und Abreise per Bahn.
Info Weitere Infos zu den Museen und den Angeboten finden sich unter www.prignitzer-museen.de
Von Björn Wagener