Sie kann alle Lieder auswendig mitsingen, wie sie sagte. Außerdem hat sich Michaela Schott ihr Autogramm der Bandmitglieder von „Kokas“ auf den Arm tätowieren lassen. Die junge Frau aus Wittenberge ist eben ein riesen großer Fan der fünf Jungs, die ebenfalls aus der Elbestadt kommen.
Das wussten auch ihre Freundinnen und bereiteten ihr am Samstagnachmittag eine Überraschung der besonderen Art. Zum Junggesellinnen-Abschied fuhren sie die künftige Braut kurzerhand nach Wittstock, wo Kokas auf der Landesgartenschau (Laga) spielte.
Im rosa Flamingo-Kleid stach Michaela Schott, die in zwei Wochen Granzow heißen wird, vor der Laga-Bühne im Amtshof besonders hervor. Das entging auch den fünf Jungs von der Elbe, die am Samstag Verstärkung von Backgroundsängerin Bianca hatten, nicht. So wurden aus einer Backgroundsängerin rasch zwei.
Tolles Erlebnis für die künftige Braut
„Dann holen wir unseren Ehrengroupie mal mit auf die Bühne“, sagte Kokas-Sänger Lukas. Und schon durfte Michaela Schott lautstark mit dem Mikrofon mitsingen, zum Beispiel den Song „Mein Elbdeichhinterland“.
„Das war das erste Mal, dass ich mit Kokas gemeinsam auf der Bühne stand“, sagte die künftige Braut nach dem Auftritt voller Freude. Doch auch danach sang sie die Lieder weiter mit.
Kokas präsentierte dem Publikum bekannte und eigene Pop- sowie Hip-Hop-Songs. Häufig waren die Lieder mit einem Augenzwinkern zu verstehen, sparten aber auch nicht an Gesellschaftskritik. Der Song „Amazon“, der laut Sänger Konrad dem „Konsum frönen“ soll, hatte vor allem das Überangebot im Blick. „Ich hab mir die Welt auf Amazon bestellt“, hieß es darin.
Auch sich selbst nahmen die Wittenberger nicht allzu ernst. „Wir sind echt keine Stars“, sangen sie im Lied „Der Fette von Kokas“, das auf die vormalige Leibesfülle von Lukas anspielte. Aber fürs Elbdeichhinterland würde das Talent noch reichen.
Vom Publikum und dem Ehrengroupie gab es nach dem Konzert so viel Applaus, dass die Band noch eine Zugabe spielte. Danach verkauften die Musiker noch T-Shirts und signierten Autogramme.
Außerdem waren die Lippen der Künstler gefragt, denn Michaela Schott wurde von ihren Freundinnen mit Handschellen an einen Baum gekettet. „Ihr müsst sie jetzt freiküssen“, sagte eine ihrer Freundinnen. Dem kam Kokas gerne nach. Glücklicherweise war der künftige Bräutigam nicht in der Nähe. „Der feiert heute selbst mit seinen Leuten Junggesellenabschied“, sagte Michaela Schott.
Für ein Gruppenfoto hob die Band die junge Frau aus Wittenberge zum Schluss noch in den siebten „Kokas-Himmel“.
Es war bereits der vierte Auftritt der Prignitzer auf der Laga-Bühne. Am Sonntag folgte ein weiterer. Und das ist nicht der letzte. Bereits am 14. Juli ist die Band wieder in Wittstock zu erleben. Dann ist vielleicht auch die frisch vermählte Michaela Granzow, vormals Schott, wieder mit dabei.
Von Christian Bark