Dossegarten Gemeinschaftsgarten UN Dekade Wittstock

Der Dossegarten im Wohngebiet Röbeler Vorstadt in Wittstock ist am Dienstag mit dem Preis der UN-Dekade – Biologische Vielfalt ausgezeichnet worden. Diese UN-Dekade ist eine Initiative der Vereinten Nationen, die ihr Ziel bereits im Namen trägt. Die Linke Bundestagsabgeordnete Kirsten Tackmann überreichte den Preis stellvertretend für die Initiative sowie im Namen des Landschaftspflegeverbandes Prignitz-Ruppiner Land, dem sie angehört, an Quartiersmanagerin und Mitarbeiterin der Volkssolidarität (VS) Lissy Boost und Hans-Jörg Löther, dem Geschäftsführer der Wittstocker Gebäude- und Wohnungsverwaltung (GWV). Ein Projekt für Jung und Alt: Der Dossegarten ist ein Gemeinschaftsgarten für Jung und Alt. Ermöglicht wurde er von der VS in Zusammenarbeit mit der GWV. Beide Einrichtungen kooperieren von Anfang an. Auf einer mehr als 4000 Quadratmeter großen Fläche – einst brach liegende und teils bebaute Gärten – entstand in vielen Monaten der Vorbereitung ein Kleinod mit Beeten und weiterer Bepflanzung, das von Schülern der Waldring-Grundschule und des Städtischen Gymnasiums ebenso gepflegt und genutzt wird wie von Anwohnern des Wohngebietes. Finanziert wurde der Dossegarten mit Mitteln der GWV sowie Förderungen von der Postcode-Lotterie und der „Anstiftung“, die Netzwerke des Selbermachens fördert. Darüber informierte Lissy Boost am Dienstag. Jetzt mit Sozialarbeiterin: Der Gemeinschaftsgarten wurde im Juni 2019 eröffnet. Inzwischen sei es gelungen, noch weitere Fördermittel zu gewinnen. Mit ihnen war es möglich, Lea Wehde, Sozialarbeiterin für Umwelt- und Naturpädagogik, zunächst für ein Jahr in dem Gartenprojekt zu beschäftigen. Jetzt müsse es darum gehen, weitere Fördermittel einzuwerben, um das erfolgreiche Projekt langfristig finanziell auf sichere Beine zu stellen. „Wenn etwas funktioniert, muss es verstetigt werden“, sagt Kirsten Tackmann. Gemeint ist damit, den Dossegarten in eine sichere Zukunft zu führen. Kooperation besiegelt: Ein weiterer Schritt in diese Richtung wurde am Dienstag bereits getan: Andreas Bergmann, Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes, und Andy Stolz, Geschäftsführer der VS im Regionalbereich Prignitz-Ruppin, unterzeichneten einen Kooperationsvertrag. Bergmann bot sogleich eine „Fuhre Pferdemist“ für den Gartenboden an, die gern angenommen wurde. Außerdem kam ein Johannisbeer-Strauch in die Erde. Hans-Jörg Löther freut sich, dass sich das Projekt Gemeinschaftsgarten so gut entwickelt habe. „Wir hatten ursprünglich einen Bürgerpark anvisiert. Aber ein Garten ist das Schönere“, sagte er. Die Kooperation zwischen den Partnern sei beispielhaft. Mehr als nur vier Wände: „Zum Wohnen gehörten nicht nur vier Wände. Es geht darum, in Gemeinschaft zu leben und zu ermöglichen, dass Menschen sich begegnen und einander helfen. Diesen sozialen Gedanken bringt das Projekt wunderbar zum Ausdruck“, so der Geschäftsführer. In diese Richtung zeigen bereits weitere Ideen rund um den Gemeinschaftsgarten. Laut Lissy Boost stehe ab 1. März eine MAE-Kraft zur Verfügung. Bald täglich geöffnet: Damit könne der Dossegarten dann bis Ende Oktober jeweils montags bis freitags von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr geöffnet werden. Dann sind auch Interessenten willkommen, die sich einfach mal umschauen möchten. Frühlingsmarkt am 5. April: Außerdem ist ein Frühlingsmarkt geplant. Unter dem Motto „Vielfältig, Regional, Lokal“ sollen Produkte angeboten werden, die einen nachhaltigen und biologischen Gedanken verfolgen. Der Frühlingsmarkt findet am 5. April von 11 bis 17 Uhr auf dem Rewe-Parkplatz in der Röbeler Straße statt. Von Björn Wagener

Auszeichnung - Wittstock: Gemeinschaftsgarten gewürdigt