Fußgängerüberweg Schlossstraße in Freyyenstein

Freyenstein bekommt einen neuen Fußgängerüberweg. Er entsteht in der Schlossstraße. Das Straßenverkehrsamt des Kreises hat die entsprechende verkehrsrechtliche Anordnung bereits erteilt. Da es sich um eine Landesstraße handelt, muss der Landesbetrieb Straßenwesen das Ganze umsetzen. Das bestätigt Steffen Streu, Sprecher des Landesbetriebes. „Derzeit sind noch Abstimmungen mit der Stadt notwendig. Dabei geht es unter anderem um die Installation einer Beleuchtung des Zebrastreifens“, sagt er. Wann das Ganze realisiert wird, sei aber noch nicht absehbar. Keine Frist gesetzt: Eine Frist bis wann der Überweg hergestellt werden muss, habe das Straßenverkehrsamt in seiner Anordnung nicht gesetzt, wie Amtsleiter Mathias Wittmoser bestätigt. Man wolle die Planer nicht unter Druck setzen. Einen Zebrastreifen anzulegen, klingt simpel, kann aber inklusive Planungsleistungen und bestimmter baulicher Erfordernisse mehr als 30.000 Euro und viel Zeit kosten, wie Wittstocks Bürgermeister Jörg Gehrmann sagt. Querungshilfe als Alternativvorschlag: Deshalb hatte er als vorübergehende Alternative eine sogenannte Querungshilfe vorgeschlagen. Das ist eine Einrichtung, die Fußgängern auf der Straßenmitte einen gewissen Schutz bietet, bevor diese die zweite Straßenhälfte überqueren. In Wittstock gibt es eine solche Querungshilfe zum Beispiel in der Pritzwalker Straße. Ein solches Element ist mit 10.000 bis 15.000 Euro etwas günstiger und kann von der Stadt in Eigenregie installiert werden. „Es wäre schnell zu erledigen, und man hätte etwas für die Verkehrssicherheit getan“, so Gehrmann. Denn Fahrzeuge müssten sich langsamer nähern, um die Stelle zu passieren. Das verringere allgemein das Tempo und erhöhe die Sicherheit. Ortsbeirat sieht das anders: Der Freyensteiner Ortsbeirat teilt diese Auffassung jedoch nicht. Er lehnte das Angebot mit der Querungshilfe deshalb auf seiner jüngsten Sitzung in dieser Woche ab. Begründung: Die Fahrbahn würde durch die Querungshilfe auf jeder Seite auf eine Breite von 3,08 Meter eingeengt. Große landwirtschaftliche Fahrzeuge könnten den Bereich somit nicht oder nur schwer passieren, hieß es. Auch seien bedrohliche Situationen für Kinder zu befürchten, wenn sie auf der Mittelinsel stehen und große Fahrzeuge vorbeifahren. Landwirt Burkhard Schultz aus Biesen bestätigt das. „Ja, das ist mitunter tatsächlich schwierig. Man muss ja auch an die Länge der Fahrzeuge denken, die sich dann dort entlang schlängeln.“ Da der Freyensteiner Ortsbeirat eine Querungshilfe ablehnt und die Stadt sich nicht über das Gremium hinwegsetzen will, sieht sie sich außer Stande, die Situation in der Schlossstraße zeitnah zu entschärfen. Dann müssen die Freyensteiner warten: „Mehr können wir nicht tun. Dann müssen die Freyensteiner warten, bis der Landesbetrieb den Fußgängerüberweg geschaffen hat“, sagt Gehrmann dazu. Der Bereich, der nun entschärft werden soll, war einst bestens gesichert. Bis April 2016 gab es dort sogar eine Bedarfsampel. Der Landesbetrieb entfernte sie aber, weil sie zu wenig genutzt wurde. Das städtische Bauamt hatte dem Rückbau damals nicht zugestimmt. Doch die Ampel verschwand. Seither kämpfen vor allem Eltern darum, dass die viel befahrene Schlossstraße für Fußgänger – und speziell für Kinder – sicherer gemacht wird. Von Björn Wagener