Das Thermometer klettert noch am späten Mittwochnachmittag bis auf rund 45 Grad in der Sonne. Wer kann, sucht sich ein schattiges Plätzchen – so wie der Klönsnack mit Pfarrerin Ute Eisenack und Heidi Schäfer auf dem Gelände der Landesgartenschau in Wittstock. Er sollte eigentlich auf dem Dossesteg stattfinden, wurde aber doch kurzfristig in den etwas kühleren Friedrich-Ebert-Park verlegt. Rund zehn Gäste sind dabei.
Flucht vor der Hitze
Weniger flexibel sind die Händler am anderen Ende des Gartenschaugeländes. Sie können nicht umziehen – nur
fernbleiben, weil die Hitze kaum erträglich ist. So ist es recht still am Mittwochnachmittag am Eingang am Bleichwall. Etliche Stände sind geschlossen. Am Souvenir-Shop, der ebenfalls am Mittwoch zeitweise dicht gemacht hat, hängt ein Info-Zettel an der Eingangstür: Das Landesgartenschau-Team bittet die Besucher um Verständnis, dass auf dem Regionalmarkt „aufgrund der Witterungsbedingungen“ nicht das gesamte Angebot präsentiert werden kann. Aber „zum Schutz unserer Mitarbeiter ist das leider nicht anders zu lösen“, ist da zu lesen.
Restaurant schließt früher
Auch im Restaurant nebenan zieht man die Notbremse. „Wir machen heute früher Schluss“, sagt eine Mitarbeiterin. Eigentlich wäre bis 19 Uhr geöffnet. Der Küchenbetrieb funktioniere ansonsten aber wie gewohnt. So lange geöffnet ist, heißt es durchhalten: „Ein nasses Handtuch um den Hals, dann geht das schon“, sagt sie. Zumindest im Service gibt es nicht viel zu tun. Die Sitzplätze vor dem Restaurant sind weitgehend leer. Dass die Landesgartenschau im Hitzeloch steckt, ist schon auf dem Parkplatz zu erkennen. Auffällig wenige Autos sind dort abgestellt.
Kaum Leute auf dem Gelände
Christine Stemann ist eine der wenigen Händler, die durchhalten.
Hüte und Garten-Deko hat sie im Angebot. Die Nachfrage sei eigentlich ganz gut, gerade bei den Schatten spendenden Hüten. Aber bei dieser Hitze sind einfach kaum Leute auf dem Gelände unterwegs. Die gute Laune lässt sich Christine Stemann davon aber nicht verderben.
Die Einlasser müssen ganz offensichtlich nur selten ihre Scanner zücken. „Ein Busreise-Veranstalter hat witterungsbedingt abgesagt“, sagt André Jacob, der fürs Ticketing zuständig ist. Erfahrungsgemäß würden solche Touren im September nachgeholt.
Entscheidung freigestellt
Die Händler auf dem Regionalmarkt könnten selbst entscheiden, ob sie bleiben oder doch früher schließen möchten. „Dem Seifenhändler ist die Seife einfach davongeschmolzen. Da ist natürlich klar, dass er sich zurückzieht“, berichtet Jacob.
Er lässt sich von der Hitze jedoch nicht aus dem Konzept bringen. „Am Donnerstag soll es ja schon kühler werden. Und Donnerstag ist ohnehin der beste Busanreisetag.“
Von Björn Wagener