Die Region schwitzt: Facebook-Nutzer aus beiden Landkreisen Prignitz und Ostprignitz-Ruppin haben uns am Dienstag ihre Hitzerekorde gemeldet: Platz 1 geht zu gleichen Teilen an Renate Mahnke in Frankendorf und Rainer Harms in Perleberg, deren Thermometer 38 Grad anzeigte. Bei Gabriele Boettcher in Glöwen waren es 32,8 Grad, bei Jessy Schulz in Wittenberge 32,5 Grad. Renate Hille in Alt Ruppin meldete 31,5 Grad, Heinz Brüggemann in Perleberg 31,2 Grad, Manuela Hapke in Wusterhausen 30,5 Grad (um 9 Uhr!), Justin Breilich in Wittstock und Cindy Holstein in Perleberg kamen auf 29 Grad. Außer Konkurrenz läuft die Meldung aus Breese (Prignitz), wo 45 Grad geherrscht haben sollen, aber kein Thermometer-Foto auf die Facebookseite gestellt wurde.
Hitzefrei für Schüler
In Wittstock sorgten Temperaturen um die 30 Grad am Dienstagnachmittag für einen heißen Sommertag – und das im Mai. Grund zur Freude hatten vor allem die Schüler. Denn sie bekamen Hitzefrei. Am Städtischen Gymnasium war für die Sekundarstufe I um 12 Uhr Schluss. In den Klassenräumen seien „deutlich über 30 Grad“ gemessen worden, sagte Bernd Frühauf, der Schulleiter Uwe Ronneburg vertrat. Hitzefrei sei möglich, wenn um 11 Uhr mindestens 28 Grad herrschen. Die Regelung galt jedoch nur für Dienstag.
Unterricht wird verkürzt
Noch einen Schritt weiter ging die Polthier-Oberschule. Dort wurden die Unterrichtsstunden von 45 auf 30 Minuten verkürzt. „Das gilt höchstwahrscheinlich noch bis Freitag, denn es wird sich bis dahin wohl nicht merklich abkühlen“, sagte Lutz Albrecht, der stellvertretende Schulleiter. Dank der modernen Klingelanlage sei es sogar möglich, das Klingelzeichen auf 30 Minuten umzustellen.
Aber es gab am Dienstag auch gnädige Chefs – wie den von Franziska Raabe zum Beispiel. „Ich habe einen super Chef. Er hat uns heute hitzefrei gegeben“, sagte sie. Außerdem habe die Internet-Verbindung nicht zur Verfügung gestanden. Und da könne man ja ohnehin nicht viel machen. So erfrischte sich die junge Frau am Nachmittag lieber mit einem Eis.
Früher Beginn, früher Feierabend
Darauf musste Ewald Adam vom Hähnchengrill auf dem Marktplatz zwar verzichten, aber auch für ihn galt eine hitzebedingte Sonderregelung. „Ich durfte früher anfangen und kann dafür früher Schluss machen – um 14 Uhr.“ Es seien noch 60 Kilometer bis zur Firmenzentrale – und noch einmal 20 bis nach Hause.
Von Björn Wagener und Dirk Klauke