Jugendliche auf Dossower Weidenhof trainieren Gesangsstimmen

Gemeinsam singen und Corona, das schien dieses Jahr lange Zeit unvereinbar zu sein. Mittlerweile haben sich die Restriktionen wieder etwas gelockert. Und so hatte der Weidenhof Simon in Dossow bereits im Sommer wieder mutig zum Gesangsworkshop mit anschließendem Abschlusskonzert geladen. Mutig waren die Organisatoren aus dem Verein „Dossekultur“, den auch Weidenhofinhaberin Antje Simon mitbegründet hat, zudem beim Jugendgesangsworkshop, der gerade auf dem Weidenhof stattfindet. 18 Jugendliche aus der Region, aber auch von weiter her, trainieren dort ihre Stimmen. Es ist bereits der zweite Workshop für junge Leute in Dossow. „Möglich wurde das wieder über eine 100-prozentige Förderung durch das Bundesbildungsministerium“, erklärt Antje Simon. Durch das Programm „Kultur macht stark“ haben die Jugendlichen, die zwischen 12 und 18 Jahren alt sind, nun die Möglichkeit, mit erfahrenen Musikern und Gesangslehrern zu üben. Mit dabei sind die Gesangslehrer Arno Bovensmann aus Bochum und Tilman-P. Schulze aus Berlin. Ebenso lädt Yogalehrerin Katrin Werner aus Eberswalde zum morgendlichen Frühsport. „Es ist eine Mischung aus Workshop und Ferienlager“, sagt Antje Simon. Die Jugendlichen hätten auch schon Stockbrot am Feuer geröstet. Dass die Veranstaltung überhaupt stattfinden konnte, war laut Antje Simon bis vor wenigen Monaten noch nicht klar gewesen. Mit einem entsprechenden Hygiene- und Abstandskonzept sowie dem Umstand, dass es sich um gezielte Jugendarbeit handelt, habe der Verein das Ganze aber „durchgezogen“. Coronatests waren negativ: Weil Gesangslehrer und einige Teilnehmer aus Corona-Krisengebieten, nämlich aus Berlin, Nordrhein-Westfalen und dem Erzgebirge kommen, hatten sie sich vorab Coronatests unterziehen müssen, die allesamt negativ ausgefallen waren. So etwa die Zwölfjährige Marie-Josephin Stoll, die in der Nähe von Chemnitz wohnt. Für sie ist es der erste Gesangsworkshop überhaupt. „Ich habe vorher nur Gitarre gespielt und jetzt gelernt, dass ich auch gut dazu singen kann“, sagt sie. Neu dabei ist auch Lea Katharina Arndt aus Wittstock. Ihre Schwester und eine Freundin hatten die 18-Jährige zur Teilnahme überredet. „Es ist voll lustig hier“, sagt sie. Wie Marie-Josephin will sie lernen, wie sie ihre Gesangsstimme gezielt einsetzen kann. Zum zweiten Mal dabei ist Malte Weirauch, der ebenfalls aus dem Erzgebirge stammt. „Weiterbildung“ ist für den 18-Jährigen das Schlüsselwort schlechthin. „Ich bin hier noch nie dümmer rausgegangen, als ich reingekommen bin“, berichtet er. Auch im Sommer hatte Malte schon am Workshop für Erwachsene teilgenommen. Damals war er mit Stücken aus Mozarts „Zauberflöte“ zu hören gewesen. Davon studiert er auch gerade wieder einige Lieder ein. Andererseits will er zudem Lieder der Popband „Die Ärzte“ präsentieren. Gelegenheit für Solo- und Chorauftritte haben die Teilnehmer dann am Freitag, 23. Oktober. Ab 18 Uhr sind sie in der Wittstocker Marienkirche zu erleben. Der Eintritt ist frei, Abstand kann gewahrt werden. Von Christian Bark