Kabarettistin Andrea Bongers begeistert mit Puppenshow Publikum im Wittstocker Kino Astoria

In der Kinderfernsehsendung Sesamstraße spielt sie schon seit 20 Jahren die Schneckenpuppe Finchen. Am Freitagabend ließ die Kabarettistin Andrea Bongers in Wittstock allerdings ganz andere Puppen tanzen. Bei der Reihe „Kunst im Kino“ begeisterte sie ihr Publikum im Kino Astoria mit einer Mischung aus Puppen-, Musik- und Comedyshow. Mit dem Programm „Mutti hat sturmfrei“ griff die 54-Jährige Themen auf, die Frauen aber auch Männer in der Midlife-Crisis berühren. Natürlich immer mit einem Augenzwinkern und viel Humor. „Ist mir doch egal, ob das Glas halb leer oder halb voll ist, bringen Sie mir noch eins“, sagte Andrea Bongers. Sie philosophierte auch über das Alter und die Frage, warum man ab 65 Jahren die magische Grenze zum Altsein überschritten habe. „Das wurde mit dem Rentenversicherungsgesetz für Angestellte 1913 so formuliert. Damals wurden viele aber nicht älter als 50“, sagte Andrea Bongers. Mit den Puppen, die in der Folge zum Einsatz kamen, verband die Kabarettistin auf der Bühne eine ganz intime Beziehung. „Nicht nur, weil ich die Figuren selbst entworfen habe“, wie Andrea Bongers bemerkte. So stellte ein Schaf ihren inneren Schweinehund beziehungsweise ihre animalische Seite dar. „Als ich jünger war, war das noch ein schwarzer Panther“, sagte sie. Ein Interview mit der Puppe Uwe Sattmann, Reporter vom „Wittstocker Boten“ führte später zu einer innigen Beziehung mit der Kabarettistin, wobei sie mit der Puppe über die Bühne tanzte. Menschen sind von der Lust gesteuert: Ratschläge für ihr Liebesleben erhielt Andrea Bongers von der Therapeutin Dr. Snake alias Sissi, einer Schlange. Nebenher klärte die Kabarettistin auf, dass der Mensch nicht etwa von der Vernunft, sondern immer von der Lust gesteuert werde. Lustvoll wurde es auch mit Handpuppe Manolo Panik. Der Name des lila Loverboys lehnt sich an die Schuhmarke Manolo Blahnik an. Die Idee dazu war der Kabarettistin zu ihrem Programm „Schuhmädchenreport“ gekommen, wie sie erklärte. Unterstützung bei den Showeffekten erhielt Andrea Bongers an dem Abend von „Kunst-im-Kino“-Initiator Egbert Schröder. Mit diesem loste sie am Ende des Programms auch die Gewinner zweier Freikarten für die nächste Veranstaltung aus. Im MAZ-Gespräch betonte die Künstlerin, dass sie nach diesem ersten Auftritt in Wittstock gerne wiederkommen würde. „Es ist schön, dass es hier im Kino so eine Bühne für Kunst gibt“, sagte sie. Den nächsten Auftritt bei „Kunst im Kino“ wird die Kabarettistin Angelika Beier am Freitag, 22. November, im Kino Astoria bestreiten. Ab 20 Uhr präsentiert sie ihr Programm „Höhepunkte zwischen Sex und 60“. Von Christian Bark

Kabarett in Wittstock - Andrea Bongers lässt die Puppen tanzen