Kois in Wittstock wieder gesund

Im Wohngebiet Röbeler Vorstadt in Wittstock gibt es eine Reihe von Tieren, die das Areal zieren sollen – bunte Enten, exotische Vögel und Fische. Für diese bunten Hingucker nimmt die Gebäude- und Wohnungsverwaltung (GWV) als Vermieter einen erhöhten Aufwand in Kauf. Vor allem die Kois hatten in diesem Jahr Sorge bereitet. Der milde Winter 2019/20 führte dazu, dass sie nicht wie üblich in Winterstarre verharrten, sondern aktiv blieben. Kois waren im Frühjahr zu schwach: Folge: Sie verbrannten ihre Fettreserven zu schnell und waren im Frühjahr geschwächt. Das machte sie anfällig für Parasiten und Bakterien. Die Folge war eine bakterielle Sekundärinfektion. Das hatte der Diplom-Fischwirt Thomas Eichhorn im Sommer diagnostiziert. Er behält den Teich seither regelmäßig im Blick. Sein erfreuliches Fazit: „Den Fischen geht es wieder sehr gut.“ Bereits im September waren sämtliche Wunden abgeheilt, und sie zeigten ein normales Schwimm- und Fressverhalten. Ich denke, das ist eine kleine Erfolgsgeschichte“, sagt er. Eine riesige Herausforderung: Einen Teich von dieser Größe und solch „massiven Schäden“ an den Fischen wieder in den Griff zu bekommen, sei eine „riesige Herausforderung“ gewesen. Als besonders wichtig schätzt Eichhorn dabei die Futterumstellung ein. „Neben der notwendigen Menge ist eine artgerechte Zusammensetzung der Nahrung eine wesentliche Grundlage für die Gesundheit der Fische.“ Da sie nun in die Winterruhe gehen, setzt Thomas Eichhorn seine regelmäßigen Besuche bis zum nächsten Frühjahr aus, steht bei Bedarf aber zur Verfügung. Pflanzkörbe mit Seerosen: GWV-Geschäftsführer Hans-Jörg Löther kündigt an, Pflanzkörbe mit Seerosen in den Teich bringen zu wollen. Sie sollen den Tieren ermöglichen, sich zurückziehen zu können und sie zudem vor allzu starker Sonneneinstrahlung schützen. Der zweite Teich im Wohngebiet braucht ebenfalls Zuwendung. Aktuell befinden sich dort drei Enten – ein Brautentenpaar und eine Mandarinente. Zwei weitere Pärchen und ein Männchen sollen noch zusätzlich dort einziehen. Doch momentan sei es coronabedingt gar nicht leicht, solche exotischen Enten zu bekommen. „Die Züchter halten sich zurück, weil sie kaum mehr Tiere absetzen können“, berichtet Volkmar Reichelt von der GWV. In der Vergangenheit kamen auf dem Teich in der Röbeler Vorstadt immer wieder Enten abhanden, fielen tierischen Räubern zum Opfer. Wasserschildkröte gesichtet: Auch haben heimische Stockenten den Teich für sich entdeckt und halten sich oft dort auf. Zudem wurde eine Wasserschildkröte gesichtet. Wo sie herkommt, ist unklar. Womöglich könnte sie über die Umzäunung geworfen worden sein. Das Tier soll entfernt werden. Künftig soll noch stärker darauf geachtet werden, dass der innere Zaun unter Strom steht, um Raubtiere fernzuhalten. Sie werden vor allem dann zum Problem, wenn der Teich zufriert und sich die Enten im Notfall nicht ins Wasser retten können. Der jüngste Zuwachs an exotischen und einheimischen Tieren ist die Voliere mit verschiedenen Vogelarten, die im Juni 2019 fertiggestellt wurde. Dort gebe es keine Probleme. Von Björn Wagener