Jürgen Kaatz, Ornithologe aus Dranse, verpasste ihr einen Ring. Das war am 23. Januar 1998. Da war der Vogel bereits erwachsen. Jetzt hat Kaatz die Nachricht erhalten, dass Larus ridibundus, so der lateinische Name der Lachmöwe, mittlerweile zehnmal wiedergefunden wurde.
Ein Jahr nach der Beringung wurde die Nummer in ihrem Ring am Bein in Amsterdam abgelesen. Mehrere Winter wurde sie in Berlin-Tegel gesichtet. Zur Brutzeit 2013 siedelte sich die Möwe in einer Brutkolonie in Polen an. Da wurde der Vogel gefangen und neu beringt. Zusätzlich bekam er einen farbigen Kennring aus Plastik mit einer Gravur. Dann flog er nach Lodz, das ist 418 Kilometer entfernt von Neuruppin. Dort wurde er im letzten Winter erneut gesichtet. "Das ganze Leben ist eine Wanderschaft", sagt Jürgen Kaatz über die umtriebige Möwe, von der nicht bekannt ist, ob es sich um ein Männlein oder ein Weiblein handelt. So einen Fall hatte er bislang auch noch nicht erlebt. Entsprechend groß war die Freude, als er vorige Woche die entsprechende Nachricht von der Beringungszentrale in Hiddensee erhalten hat.
Von Uta Köhn
Die Lachmöwe
Lachmöwen sind die kleinsten Möwen und besiedeln weite Teile des Nordens von Island und Irland bis Kamtschatka.
In Mitteleuropa liegt der Schwerpunkt des Vorkommens im küstennahen Tiefland.
Sie gilt als eine der Arten, die von einem Klimawandel besonders betroffen sein könnte.
Die ältesten beringten Vögel wurden 28, 30 und 32 Jahre alt.