Es war buchstäblich Millimeterarbeit. Mithilfe zweier Modulfahrzeuge mit eigenem Antrieb (SPMT) konnte die 320 Tonnen schwere Stabbogenbrücke Dienstagnacht über die Autobahn 19 bei Wittstock verlegt werden.
„Gegen 22.30 Uhr hatten wir die Brücke auf Wunschposition“, berichtete Mario Dambrowsky, Projektleiter von der Deutschen Bahn, in deren Auftrag die neue Brücke entstanden ist. Über sie soll ab November dann wieder der Prignitzexpress fahren können.
„Jetzt steht noch der Betonverguss mit den Widerlagern, auf denen die Brücke liegt, an“, erklärte der Projektleiter am Mittwoch. Außerdem werde die Brücke an bestimmten Stellen noch mit einer Korrosionsschutzschicht bestückt. Zum Beispiel dort, wo die Ösen entfernt werden, über die die SPMT-Wagen das Bauwerk bewegt hatten.
Wenn die Leitplanken wieder an der Autobahn errichtet worden sind und die Bauarbeiter ihr schweres Gerät von der Fahrbahn entfernt haben, wird die A19 wieder freigegeben. „Das soll Donnerstag um 6 Uhr morgens passieren“, informierte Mario Dambrowsky. Dann stecken 60 Stunden Arbeit in diesen „Verschiebeprozess“, bei dem Tag und Nacht gewerkelt wurde.
Einmal wird die A19 noch vom Montag, 29. Oktober, ab 18 Uhr, bis Mittwoch, 31. Oktober, bis 6 Uhr, gesperrt. „Dann entfernen wir die Kabelhilfsbrücke“, so der Projektleiter.
Danach dürfte es Mario Dambrowsky zufolge aber so schnell zu keiner Sperrung in dem Bereich mehr kommen. Weil die Stabbogenbrücke im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin, durch keine Mittelstütze gehalten werden muss, werden Inspektionen in dem Bereich überflüssig. Restarbeiten an der Brücke werden bei laufendem Autobahnverkehr beendet.
Von Christian Bark