Oktoberfest und weitere Veranstaltungen in Wittstock

Die gute Nachricht zuerst: In diesem Jahr ist ein Oktoberfest in Wittstock geplant. Das kündigt Jörg Lutter vom gleichnamigen Veranstaltungsservice in Wittstock an. In der Vergangenheit waren Oktoberfeste in Wittstock sehr beliebt. Ob die große Gaudi diesmal aber tatsächlich stattfinden kann, ist ungewiss. Niemand weiß, wie sich die Corona-Krise weiter entwickelt. Was wird in der zweiten Jahreshälfte möglich sein? Gibt es die Partner für die Technik, die Musik, für das Zelt oder auch die Getränke dann überhaupt noch? Fragen wie diese beschäftigen Jörg Lutter zurzeit. Doch auch wenn Veranstaltungen und Kultur momentan komplett brach liegen, so ist für ihn auch klar: Veranstalter bleibt am Ball: Sobald es wieder losgeht, will er auch wieder am Start sein. Bis dahin heißt es: Durchhalten und irgendwie über die Runden kommen. Er schafft das mit zwei anderen Standbeinen – einem regelmäßigen Essensangebot sowie Laborfahrten, bei denen Arzneimittel oder Blutkonserven transportiert werden. Weiter als bis zum möglichen nächsten Oktoberfest will er noch nicht denken: „Alles andere ist mir zu weit weg.“ In normalen Jahren richtet Jörg Lutter rund 100 Feste und Veranstaltungen aus – von 20 bis zu 1500 Gäste. Jetzt kommen nach und nach die Absagen für Feste, die in den nächsten Monaten geplant waren. Bei Veranstalter Kenny Lippert von der Veranstaltungsplattform Z3 Event aus Wittstock sieht es ähnlich aus. Die letzte größere Veranstaltung in Wittstock gab es Ende September 2020. Damals kam Ex-Puhdy Dieter Hertrampf für ein Picknick-Konzert nach Wittstock. Zunächst noch hoffnungsvolle Stimmung: Während der damaligen Vorbereitung darauf habe noch eine hoffnungsvolle Stimmung geherrscht, dass es nun doch wieder losgehen könnte. Aber es kam anders. Auch 2021 sind die Lockdowns bekanntlich allgegenwärtig. Deshalb herrscht bei Kenny Lippert Ernüchterung, wenn es um die Veranstaltungsplanung geht. Er habe zwar die Idee, eine bestimmte Band in die Stadt zu holen, aber das sei noch überhaupt nicht spruchreif und hängt natürlich davon ab, was machbar sein wird. Kenny Lippert ist nicht nur im Raum Wittstock aktiv. In normalen Jahren betreut er 150 bis 200 Shows im Jahr, tourte zuletzt unter anderem mit der Kelly Family und Ben Zucker. Dort ist er als technischer Leiter, Stage-Manager oder Projektleiter im Einsatz. „Je nachdem, wofür man gebucht wird.“ Aktuell hält sich Kenny Lippert mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Wir stehen bereit: Dennoch macht auch er klar: Wenn es wieder möglich sein wird, wolle er erneut an den Start gehen, auch mit regionalen Veranstaltungen. „Wir stehen bereit. Sobald wir das Gefühl bekommen, dass es wieder losgehen kann, sind wir wieder da. Die Jahre 2018 und 19 liefen wirtschaftlich gut, sodass wir einen langen Atem haben. Wir hoffen, mit einem blauen Auge davon zu kommen. Außerdem halten wir als Familie zusammen.“ Mit einem Tanz in den Mai rechnet er zwar noch nicht, ist aber zuversichtlich, dass es im Sommer „mit kleinen Sachen“ wieder weitergehen könnte. Denkbar wäre dann eventuell eine Musikveranstaltung auf dem Marktplatz, auch wenn es dann wahrscheinlich ein Hygienekonzept braucht. Das Problem: Um ein solches durchzusetzen, ist Security nötig, was wiederum zusätzliche Kosten verursacht. Open Air hat bessere Chancen: Grundsätzlich sieht Lippert aber eher open-air-Angebote als etwa Veranstaltungen in der Wittstocker Stadthalle, wo sich Abstände kaum einhalten ließen. Noch aber stecken alle im Lockdown. Künstler, DJ’s und Bands versuchen mit Streaming-Angeboten die Leute bei der Stange zu halten, was natürlich kein echter Ersatz für Konzerte sein kann. Bekannte Namen nach Wittstock zu holen, ist aus Lipperts Sicht künftig nur machbar, wenn man einen starken Sponsor an seiner Seite hat. Von Björn Wagener