Ornithologe in Dranse beringt zwei Sperber

Gleich zwei Sperber gingen dem Ornithologen Jürgen Kaatz aus Dranse kurz vor Weihnachten ins Fangnetz. Am 23. und 24. Dezember „hatte ich das Glück, unterschiedliche Sperbermännchen auf meinem Grundstück zu fangen, zu untersuchen und – mit einem Ring der Vogelwarte Hiddensee versehen – wieder in die Freiheit zu entlassen“, berichtet er. Premiere nach 40 Jahren: Wie ungewöhnlich das ist, macht Jürgen Kaatz dabei ebenfalls klar: „So schnell hintereinander zwei verschiedene Sperber zu fangen und für die Wissenschaft zu beringen, ist mir in mehr als 40 Jahren als Ornithologe noch nie gelungen“ freut sich der Ornithologe und nennt das seine „Weihnachtsgeschenke“. In den Wintermonaten gehören Sperber, die kleinen wendigen Greifvögel, zu den regelmäßigen Gästen in den Dörfern der Region. Sie stammen zumeist aus Finnland, Schweden oder Litauen, wie Funde dort beringter Sperber belegen. Aber auch ein Teil der einheimischen Brutvögel überwintert in der Region. Ihr dänischer Name „Spurvehög“ bezeichnet sie eindeutig als „Spatzenhabicht“, denn Sperlinge und andere Kleinvögel sind ihre häufigste Beute. Deshalb jagen sie auch oft nahe der Futterplätze für Kleinvögel nach Beute. Geschickte kleine Jäger: Für Kaatz sei es nicht nur deshalb ein Glücksfall, Sperber im Winter zu beringen, weil sie sich so selten in den Netzen finden. Sie seien überdies auch sehr geschickt darin, sich rasch wieder aus ihnen zu befreien. Um sie in die Hand zu bekommen, müssten die Fangnetze daher ständig überwacht werden. Außerdem sei blitzschnelles Handeln gefragt. „Man darf gespannt sein, ob es irgendwann eine Wiederfundmitteilung von den beiden Sperbern gibt“, so Jürgen Kaatz. Von Björn Wagener

Dranse - Zwei Sperber im Fangnetz