Ortsbeirat in Fretzdorf ist jetzt nur noch ein Duo

Felix Strothenk ist nicht mehr Mitglied des Ortsbeirates in Fretzdorf. Da es keinen Nachrücker gibt, besteht das Gremium ab sofort nur noch aus zwei Personen: dem Ortsvorsteher Raimond Koop und der Beirätin Kathrin Hofmann. Diese personelle Veränderung hat der Wahlausschuss in dieser Woche bestätigt. Felix Strothenk ziehe um und verlasse somit den Ortsteil, informierte der Ausschussvorsitzende Holger Schönberg. Strothenk selbst habe deshalb auf seinen Sitz verzichtet. Als Ersatzperson hätte Marcel Hein nachrücken können. Der habe jedoch eine Mitarbeit im Ortsbeirat abgelehnt, wie Schönberg sagte. Somit besteht der Ortsbeirat Fretzdorf ab sofort nur noch aus dem absoluten personellen Minimum. Er ist weiter arbeitsfähig, aber bei einem weiteren Ausfall müsste neu gewählt werden. In Rossow sind es auch nur noch zwei: Die Nachbarn in Rossow müssen ebenfalls mit einem Beirats-Duo auskommen. Für den dortigen Ortsvorsteher Christian Riemer ist das aber kein Problem. „Wir haben uns von Anfang an klar aufgegliedert und festgelegt, wer welche Aufgaben im Dorf übernimmt“, sagt er. „Das funktioniert gut. Wir bekommen alles unter einen Hut“. Allerdings will er das nicht pauschal sagen. Denn Rossow ist kleiner als Fretzdorf. „Wir haben die Kirche, die Feuerwehr, und das war’s.“ Fretzdorf dagegen hat mehr Einwohner und mehr Struktur – unter anderem auch die Gewerbeflächen. Deshalb könnte sich Christian Riemer auch vorstellen, dass das für einen nur zweiköpfigen Ortsbeirat durchaus auch schwierig werden kann. Außer Rossow und nun auch Fretzdorf gibt es mit Dranse noch einen weiteren Ortsteil der Stadt Wittstock, der mit nur zwei Ortsbeiräten auskommen muss. Bei den Nachbarn in der Gemeinde Heiligengrabe ist die Situation vergleichbar. Dort gibt es ebenfalls drei Ortsteile, deren Beiräte aus einem Duo bestehen: Blandikow, Blesendorf und Maulbeerwalde. Heiligengrabe hat gar keinen Ortsbeirat mehr: Außerdem steht ausgerechnet der größte und namensgebende Ortsteil Heiligengrabe seit der jüngsten Kommunalwahl ganz ohne Ortsbeirat da. Es fanden sich keine Bewerber, die diese Aufgabe hätten übernehmen wollen. Das bedeutet: Der Ort untersteht seitdem direkt der Gemeindeverwaltung. Entscheidungen trifft Bürgermeister Holger Kippenhahn. Er weiß, dass das nicht die beste Lösung ist, aber da die lange aktive Suche nach potenziellen Ortsbeiräten in Heiligengrabe erfolglos blieb, ist für ihn klar: „Die Initiative, einen neuen Ortsbeirat auf die Beine zu stellen, muss aus der Bürgerschaft kommen.“ Dass ein Beirat nur aus zwei Mitgliedern besteht, sieht auch Kippenhahn nicht als problematisch an. „Es gibt da keine Einschränkungen. Auch dass es bei Abstimmungen mit nur zwei Personen schwieriger sein könnte, Mehrheiten zu bilden, ist aus seiner Sicht kein echtes Manko: „In den Ortsbeiräten wird gar nicht so oft abgestimmt, wie man das vielleicht vermuten könnte“, sagt er. Außerdem werde in den Beiräten ohnehin immer versucht, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Von Björn Wagener