Osteraktionen in Wittstock und Maulbeerwalde

Ein bisschen Osterfreude sollte schon sein – trotz Corona. Das fand der Ortsbeirat in Maulbeerwalde und sorgte für kleine Überraschungen im Dorf. Vorsteherin Nicole Bley und Beirätin Silke Huber verteilten am Gründonnerstag Tütchen mit Festtagsgrüßen und allerlei süßen Kleinigkeiten. Außerdem gab es Büchergutscheine im Wert von je fünf Euro. „Es sollen einfach kleine Aufmerksamkeiten sein. Damit wollen wir zeigen, dass wir als Ortsbeirat auch in der Krise die Leute nicht vergessen“, stimmen die beiden Frauen überein. Ostergrüße in den Vorgärten: Sie zogen am Nachmittag gemeinsam durchs Dorf und hinterließen in den Vorgärten oder an den Haustüren der Bewohner diese Ostergrüße. Auf persönliche Kontakte verzichteten sie. Eine ähnliche Aktion hatte es im vergangenen Jahr auch schon zu Weihnachten gegeben. Am Ostersonntag lud Autorin Silke Huber außerdem zu einer „Märchenhaften Osterlesung“ via Facebook ein. Osterüberraschungen gab es auch am Karsamstag für die Kinder von aktiven Feuerwehrleuten der Wittstocker Wehr. Von 9.30 bis etwa 13 Uhr begaben sich Michael Füllgraf und Enrico Frey von der Einheitsführung zusammen mit dem Osterhasen – dargestellt von Gerätewart Jan Schweder – auf große Ostertour. An 23 Wohnorten Halt gemacht: Mit einem Mannschaftswagen fuhr das Trio insgesamt 23 Wohnhäuser ab, um Osternester mit kleinen Überraschungen zu überbringen. „Die Kinder haben uns manchmal schon von Weitem gesehen und kamen zu uns heraus. Manchmal haben wir aber auch geklingelt“, berichtet Michael Füllgraf. Auf jeden Fall aber hat die Aktion für große Freude bei den kleinen Leuten gesorgt. „Den strahlenden Gesichtern der Kinder war anzusehen, dass sie wirklich überrascht waren“, so Michael Füllgraf. Die Osternester hatten Patrizia Kähler und Sabina Röhl gebastelt, unterstützt von anderen Feuerwehrkameraden. Viele kleine Geschenke warteten am Morgen des Ostersonntags auf die Kinder im Wohngebiet Röbeler Vorstadt in Wittstock. Schon gegen 8 Uhr waren die ersten Familien dort unterwegs. Pixi-Bücher für Kinder versteckt: Es galt, kleine Pixi-Bücher zu finden, die der Osterhase dort versteckt hatte. Damit die eigentlich bunten Kinderbücher nicht allzu sehr auffielen, waren sie in unscheinbarem Papier verpackt. Die Kinder hatten aber doch schnell einen Blick dafür. Vor allem, wenn sich die kleinen Quadrate im Wind bewegten, wurden sie rasch entdeckt – und Freudenrufe waren zu hören. Auch die dreijährige Ronja hatte viel Spaß daran, mit ihren Eltern am Morgen durchs Wohngebiet zu streifen und ein kleines Geschenk aufzustöbern und auszupacken. „Ich finde, das ist wirklich eine tolle Idee“, sagt ihre Mutter Jeanne Methner über die Sache mit den versteckten Büchern. „Und es ist mal keine Schokolade.“ Bei aller Euphorie der Kinder waren die Eltern, die am Morgen unterwegs waren, aber auch fair gegenüber noch folgenden Familien und achteten darauf, dass die Kinder nicht zu viele Bücher einsammelten. Die Versteck-Aktion in der Röbeler Vorstadt war eine Idee von Naturpädagogin Lea Wehde und Katinka Richter, der Inhaberin der „Bücherquelle“ in Wittstock. Beide hatten zuvor 70 Pixi-Bücher im Namen des Osterhasen versteckt, die die Kinder suchen konnten. Das Ganze sollte einfach Spaß machen und die Familien zu Bewegung an frischer Luft animieren. Es war noch so viel geplant: Rechtzeitig zu Ostern sollte eigentlich auch die Tourismussaison in Wittstock eröffnet werden. Die Stadt hatte für Gründonnerstag einiges geplant. So sollte an der Aussichts- und Gedenkplattform der Schlacht von 1636 die Gadower Schützengilde für Kanonendonner sorgen. Im Neuen Schloss in Freyenstein sollte der Likör „Freyensteiner Schlossgeflüster“ präsentiert werden und eine Schauvorführung für Kinder rund ums Flachsen und Filzen stattfinden – von Mitarbeitern der Wittstocker Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft. Auch am Daberturm in Alt Daber waren Mitmachaktionen des Vereins Wise geplant. Aber all das wurde wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Von Björn Wagener