Pudhymitbegründer Quaster begeisterte mit Konzert in Wittstock

Auch feuchtes Wetter konnte am Samstagabend echte „Quaster“-Fans nicht abschrecken. Zahlreiche Wittstocker und Besucher waren an dem Abend zum Konzert des langjährigen Mitglieds der Ostrock-Band „Pudhys“ auf den Amtshof gekommen. Entsprechend gekleidet, trotzten sie dem Regen. So etwa Karin Schmidt, die mit ihren Horterzieher-Kolleginnen im farblich einheitlichen Regenponcho gekommen war. „Wir sind Quaster-Fans und deswegen selbstverständlich heute hier“, sagte sie. Und Quaster, alias Dieter Hertrampf, freute sich an dem Abend auch, wieder auf der Bühne stehen zu dürfen. „Wegen Corona hatten wir bald ein halbes Jahr Sendepause“, sagte er im MAZ-Gespräch. 30 Konzerte seien ausgefallen. Die Veranstalter in Wittstock, das Team von Z-3-Event, lobte er für den Mut, so spontan etwas auf die Beine gestellt zu haben. „Die Leute wollen alle wieder Kultur genießen“, sagte Z-3-Veranstaltungstechniker, Kenny Lippert. Entsprechend hielten sich auch alle an geltende Abstands- und Hygieneregeln. Für Künstler und Veranstalter sei das Konzert ein tolles Zeichen gewesen, um zu zeigen, dass man noch „da“ ist. Quasters Programm „Ich bereue nichts“ ist ursprünglich nicht für Freilichtveranstaltungen konzipiert worden, wie der Musiker erklärte. Weil wegen Corona aber vieles draußen stattfinden müsse, habe man sich darauf eingestellt. Den Amtshof lobten Quaster und seine Kollegen als tollen Veranstaltungsort. „Vielleicht bin ich zu DDR-Zeiten hier sogar mal mit den Pudhys gewesen“, versuchte sich der Musiker zu erinnern. Mit den Pudhys, die sich 2016 aufgelöst haben, tritt der 75-Jährige zwar nicht mehr auf, dafür hatte er aber einige bekannte Gesichter mit im Band-Team. Neben seinem langjährigen Freund und „Schatten“ Theo Toeffling waren auch Stefan „Schirmchen“ Schirrmacher sowie der ehemalige Pudhy Peter Rasym mit auf der Bühne. Neben Pudhy-Klassikern wie „Alt wie ein Baum“ lud Quaster seine Fans vor allem auf eine musikalische Zeitreise ein. Und zwar durch sein bisheriges Leben. Angefangen mit Rock 'n' Roll von Peter Kraus aus den 50ern bis hin zu „Sorry Suzanne“ von „The Hollies“ 1969. Dabei plauderte Quaster aus seinem Leben, berichtete von seiner Lehre als Verkehrsbauzeichner, über seine ersten musikalischen Erfahrungen in kleineren Bands und die Gründung der Ur-Pudhys 1965. Das „d“ steht dabei für Quasters Vornamen „Dieter“. Die anderen Buchstaben für die Gründungsmitglieder Peter Meyer, Udo Jacob und Harry Jeske. Seine musikalische Zeitreise unterfütterte der Künstler mit Fotos aus alten Zeiten. Er holte aber auch Publikum auf die Bühne und erfreute zwei Frauen mit dem 60er-jahre-Hit „Für Gabi tu ich alles“. Für die Getränkeversorgung sorgte Z-3, Gegrilltes gab es am Stand von „Homemade“ aus Karstedtshof. Trotz des Wetters herrschte gute Stimmung auf dem Amtshof. Übrigens ist jeder Auftritt, auch im Programm „Ich bereue nichts“, jedes Mal anders und individuell. „Vielleicht ist dann auch der Auftritt in Wittstock eine Station in Quasters Leben und Teil der Show“, sagte Kenny Lippert. Für den Musiker und seine Kollegen stand zumindest fest, dass es das bisher wohl „nasseste“ Konzert seit langem für sie war. Von Christian Bark