Sanierung an der Kirche in Fretzdorf und Kirche in Papenbruch beginnt

Zwei Baustellen stehen im Pfarrsprengel Papenbruch jetzt an. Neben der Gesamtsanierung der Dorfkirche in Fretzdorf sind Arbeiten am Dachstuhl an der Kirche in Papenbruch geplant. Für beide Vorhaben stehen Fördermittel bereit. Die Kirchengemeinden haben sich für beide Projekte das Ingenieurbüro für Baustatik und Sanierungsplanung (IBS) in Dahlwitz-Hoppegarten ins Boot geholt. „Es herrscht eine große Freude, dass wir die Arbeiten umsetzen können“, sagt der zuständige Pfarrer Berthold Schirge. 400.000 Euro stehen für die Kirche in Fretzdorf zur Verfügung. Allein 300.000 Euro kommen aus Leader-Fördermitteln. Das entspricht einer 75-Prozent-Förderung. Fretzdorf startete mehrere Anläufe für die Leader-Förderung und musste einen langen Atem beweisen. Die Sanierung der Sanierung – die Kirche in Fretzdorf war lange Zeit ein Sorgenkind: Das Gotteshaus in Fretzdorf stammt aus dem Jahre 1704 und ist im Barockstil errichtet. Die Fachwerkkirche gehört seit Jahren zum Sorgenkind im Pfarrsprengel. Denn eine Sanierung im Jahr 2002 hinterließ nicht den gewünschten Erfolg. „Es geht jetzt um die Sanierung der Sanierung“, sagt Ernst Schick, Vorsitzender des Fördervereins Fretzdorfer Kirche. Damals wurden die Fassaden an der Westseite einschließlich Dachreiter und ein Teil der Südseite des Kirchenschiffs erneuert. 42 der 46 sanierten Gefache sind beschädigt, Putz fällt heraus. Förderverein Fretzdorfer Kirche unterstützt die Sanierung finanziell: An der Außenseite der Winterkirche sind die Gefache so lose, dass sie nach innen und außen bewegt werden können. Risse sitzen in den Gefachen und dem Ständerwerk. Diese setzen sich im Innenraum fort. „Es gab im Zuge der Sanierung viele unglückliche Umstände“, sagt Berthold Schirge. Regressforderungen waren nicht möglich, weil das Bauunternehmen in Insolvenz ging. „Die Freude über den Baustart ist grenzenlos, ich habe zu keinem Zeitpunkt die Lust am Projekt verloren“, sagt Ernst Schick. Der Förderverein stellt für die Sanierung umfangreiche Mittel bereit. Nach der Sanierung soll die Kirche auch für kulturelle Veranstaltungen der Kommune offen stehen. Drei Bauabschnitte bis Ende 2021 an der Kirche Fretzdorf: In drei Bauabschnitten wird die Kirche in Fretzdorf bis Ende dieses Jahres komplett auf Vordermann gebracht. Als erstes stehen die Fachwerksanierung sowie Arbeiten am Dach des Kirchenschiffs an. Das Gotteshaus wurde vergangene Woche bereits eingerüstet; die Bauarbeiten laufen seit dieser Woche. Dabei werden zunächst die Fenster ausgebaut, um Baufreiheit an den Gefachen zu erlangen. Marek Fiedorowicz ist Restaurator und Denkmalpfleger bei IBS und begleitet die Arbeiten. „Sanierungsschäden passieren, sind aber heute seltener als vor 20 bis 25 Jahren“, kommentiert er die Probleme. Und: „Es ist in dieser kurzen Bauzeit bis Ende des Jahres viel zu tun, aber es ist nicht unmöglich, dass wir das schaffen.“ Die Schäden können bisher nur erahnt werden: Die Schäden werden erst bei der Öffnung der Gefache in vollem Umfang sichtbar. „Der gesamte Zementmörtelputz kommt runter, wir verwenden nun hydraulischen Kalkmörtel, der ist langlebiger“, sagt der Restaurator. Im Innenraum kommt schließlich Lehmputz zum Einsatz. Schon jetzt steht aber fest, dass die Holzkonstruktion defekt installiert ist. Teilweise wurden 2002 Hölzer nicht verzapft und haben somit keine feste Verbindung eingehen können. Kirche in Papenbruch erhält neuen Dachstuhl: Bei der Kirche in Papenbruch handelt es sich um einen neugotischen Feldsteinbau von 1834. Im Jahre 1829 zerstörte ein Feuer fast das gesamte Dorf – auch das Gotteshaus brannte damals nieder. 1993 wurde die Kirche umfangreich saniert. Damals reichten 130.000 DM, um die Kirche außen und innen zu sanieren. Jetzt sind allein 142.000 Euro für die Dacharbeiten kalkuliert. Die Sanierung läuft über den Staatskirchenvertrag. Das bedeutet, dass jeweils die Hälfte der Kosten über das Kulturministerium des Landes Brandenburg sowie von der Kirche getragen wird. Fördermittel aus verschiedenen Töpfen ermöglichen die Arbeiten in Papenbruch: Zudem beteiligen sich die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (Kiba) sowie Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). „In den 1960er Jahren wurde das Dach umgedeckt, aber inzwischen fallen bei jedem Sturm Dachsteine herunter“, sagt Berthold Schirge. Wenngleich die Schäden zunehmen, fallen sie auf den ersten Blick wegen der Biberschwanz-Doppeldeckung nicht ins Auge. Die Bauarbeiten in Papenbruch beginnen nach Ostern. Von Christamaria Ruch