Schauspieler zeigten zum 19. Mal Dinner for One in Wittstock

Für viele Wittstocker und Freunde des klassischen Humors gehören sie zum alljährlichen Programm vor Silvester. Nunmehr zum 19. Mal führten die beiden Schauspieler Jörg Kleinau als Miss Sophie und Joachim Kaps als ihr Butler James den Sketch „Dinner for One“ in Wittstock auf. „Eigentlich ist es nicht die 19., sondern die 35. Aufführung“, sagte Petra Fastenrath vom Wittstocker Kulturamt am Sonntagabend im großen Rathaussaal. Denn noch bis vor drei Jahren hatte es regelmäßig zwei Vorführungen gegeben. „Wir werden halt auch nicht jünger“, witzelte Joachim Kaps in dem Zusammenhang. Doch so alt die dargestellten Charaktere und die Geschichte auch sein mögen – die bekannte Fernsehaufzeichnung stammt aus dem Jahr 1961 – so frisch und mit überraschend witzigen Einlagen gelang es den beiden Schauspielern mal wieder „Die selbe Prozedur wie jedes Jahr“ auf die Bühne zu bringen. Wein spritzte direkt ins Publikum: In diesem Jahr hatte Miss Sophie nämlich deutsche Wurzeln und galt als Fan von deutschem Bier, zudem hatte sie einen Fanclub in Waren und Neuruppin. Deutsches Bier wurde der alten Dame, die ja nunmehr zum 19. Mal ihren 90. Geburtstag feierte und laut Butler James Banknachbarin von Johannes Heesters war, zwar nicht gereicht, dafür aber die üblichen Getränke wie Port-, Weißwein und Sherry. Die musste Butler James wieder für alle vier verstorbenen Geburtstagsgäste, Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom, mittrinken. Dabei spritzte nicht selten ein edler Tropfen direkt ins Publikum. Der Tigerkopf auf dem Boden, über den der Butler mehrmals stolperte, machte ihre Plätze für die Besucher in den vorderen Reihen zu den gefährlichsten des Abends. Gedichte statt Schlafzimmerszene: Aber wie Joachim Kaps schon eingangs gesagt hatte, es ging auch diesmal alles gut. Das Publikum amüsierte sich hör- und sichtbar und auch Miss Sophie kam nach dem Dinner wohl auf ihre Kosten, eben die selbe Prozedur. Nach der Aufführung blickten die beiden Schauspieler und Petra Fastenrath nochmal auf die vergangenen Jahre zurück. Dabei rang die Kulturamtsmitarbeiterin den Darstellern das Versprechen ab, auch 2020 zur nunmehr 20. Vorstellung wieder nach Wittstock zu kommen. „2020 lassen wir uns dann etwas ganz Besonderes einfallen“, kündigte Petra Fastenrath an. Besonders war aber bereits der Abschluss der diesjährigen Vorstellung. Von einem Weiterdreh, wie es für Miss Sophie und James im Schlafzimmer weitergeht, sahen die Schauspieler aufgrund der Kinder im Publikum ab. Stattdessen trugen sie zwei amüsante Gedichte vor. Bei der Gelegenheit hatte dann während des Gedichtvortrags von Jörg Klenau auch Butler James mal das Privileg, an der Geburtstagstafel Platz zu nehmen und zu lauschen, statt immer nur zu servieren und zu trinken. Von Christian Bark

Silvesterklassiker in Wittstock - Miss Sophie und Butler James sorgen für Stimmung