Sewekower wollen Geschwindigkeitsmesstafeln nach Kiever Vorbild

Die oftmals zu schnellen Fahrzeuge, die durch Sewekow fahren, vor allem der Schwerlastverkehr, bereiten vielen Anwohnern des Dorfes nach wie vor Sorgen. Auf der jüngsten Ortsbeiratssitzung hatte ein Anwohner erneut Geschwindigkeitskontrollen und ein Durchfahrtsverbot für den Schwerlastverkehr gefordert. Über die Stadt Wittstock hatte der Ort bereits vor zwei Jahren einen Antrag beim Landkreis Ostprignitz-Ruppin gestellt, wonach der Durchgangs- und Fernschwerlastverkehr durch das Dorf in Form einer Tonnenbegrenzung unterbunden werden soll. „Wir haben die Rückendeckung des Bürgermeisters“, hatte Sewekows Ortsvorsteher Martin Schäfer betont. Er stand aber auch einer weiteren Idee zur Geschwindigkeitsregelung offen gegenüber. So hatte der Anwohner vorgeschlagen, dass sich der Ortsteil eigene Geschwindigkeitsmesstafeln anschafft, um diese dauerhaft zu installieren. Bisher war die Tafel immer für einige Tage und Wochen von der Stadt Wittstock montiert worden und danach in anderen Ortsteilen zum Einsatz gekommen. Laut Martin Schäfer habe sich am Wittstocker Gymnasium mal eine Schul-AG um so ein Gerät gekümmert, sprich, es entwickeln wollen. Daraus sei aber nichts geworden. Den Hinweis des Anwohners, dass im benachbarten Kieve auch solche dauerhaften Tafeln installiert sind, nahm der Ortsvorsteher gerne auf. Kieves Messtafeln laufen mit Solarenergie: „Ich denke, dass so eine Anschaffung möglich wäre, zumal wir Sewekower bei der Eingemeindung nach Wittstock damals genug Geld mitgebracht hatten“, sagte Martin Schäfer. Der Unterschied zum mecklenburgischen Nachbarn besteht aber darin, dass Kieve noch eine eigenständige, wenn auch dem Amt Röbel angehörige Gemeinde ist. „Wir haben eine Tafel vor zwei Jahren aus unserem Haushalt finanziert“, blickte Kieves Bürgermeisterin Christine Jantzen im MAZ-Gespräch zurück. Eine zweite Tafel habe die Gemeinde über Spenden anschaffen können. Eine Tafel koste rund 1300 Euro. „Sie funktionieren mit Solarenergie, dabei entstehen also keine Folgekosten“, erklärte die Bürgermeisterin. Der Nachteil sei, dass die Geräte ohne genug Sonneneinstrahlung auch mal nicht funktionieren würden. Die Tafeln in Kieve zeigen den Autofahrern lediglich ihre gefahrene Geschwindigkeit und bei Einhaltung einen lachenden und bei Überschreitung einen traurigen Smiley an. Die Wittstocker Messtafeln haben den Vorteil, dass sie zudem Geschwindigkeitsüberschreitungen dokumentieren. Das ist in Kieve aber gar nicht nötig, wie Christine Jantzen berichtete. „Das war für uns schon die Lösung, es wird nicht mehr gerast“, sagte sie. Bei vorangegangenen Aktionen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte seien Messtafeln in einer Kurve angebracht worden. „Da sind natürlich alle langsam gefahren“, erklärte die Bürgermeisterin. Weil seitens der Behörden wohl nicht der Wille da gewesen wäre, sei die Gemeinde selbst aktiv geworden und habe möglichst viele Einwohner mit ins Boot geholt. Von Christian Bark