Wittstock will Naturtourismus am Dranser See fördern

Schon auf der Ortsbeiratssitzung in Schweinrich und im Hauptausschuss der Stadt Wittstock hatte sie allseits positive Reaktionen hervorgerufen, die geplante Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Brandenburg und der Stadt Wittstock zur künftigen Nutzung des Dranser Sees. Das etwa 1,3 Quadratkilometer umfassende Gewässer ist das größte auf Wittstocker Gebiet. Das Land Brandenburg, in Form des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land und die Stadt sind gemeinsam Eigentümer des Sees. Gemeinsam wollen sie die naturtouristische Nutzung nachhaltig gestalten und das unter Beachtung der naturschutz- und wasserrechtlichen Rahmenbedingungen. Die naturtouristische Nutzung durch Einheimische und Gäste soll unter anderem durch die Verbesserung der Badewasserqualität, Sicherung der bestehenden Badestellen sowie den Erhalt des Naturcampingplatzes „Am Blanschen“ gefördert werden. So steht es im Entwurf zur Vereinbarung, der noch den Wittstocker Stadtverordneten zur Abstimmung vorgelegt werden muss. Coronabedingt hatte die für den 16. Dezember 2020 geplante Stadtverordnetenversammlung ausfallen müssen. Die nächste Versammlung ist laut Sitzungsplan für den 24. März angesetzt. Die naturtouristische Nutzung fördern bei gleichzeitigem Erhalt von Wasserqualität und Lebensräumen im Landschaftsschutzgebiet wollen die Partner etwa durch die Sicherung des Wasserrückhaltes in der Landschaft durch maximale Stauhaltung erreichen. Auch soll eine gezielte Besucherlenkung zur Konzentration des Badebetriebes auf offizielle Badestellen und damit die Sicherung beruhigter Bereiche erfolgen. Schwarzzelten soll unterbunden werden: Schwarzzelten und illegales Befahren nichtöffentlicher Wege sollen unterbunden und zugleich die touristische Infrastruktur im Umfeld des Sees erweitert werden. Wie Petra Habegger vom Tourismusverein Wittstocker Land jüngst berichtet hatte, gibt es seit 2017 im Bereich des Sees drei große Wanderwege, von denen einer direkt um das Gewässer herumführt. Die Partner wollen zudem den Naturcampingplatzes als naturtouristische Einrichtung entwickeln. Nährstoffeinträge aus dem Einzugsgebiet sollen reduziert werden. Als Grundlage dazu soll ein Nährstoffreduzierungskonzept erarbeitet werden. Außerdem sollen gezielt Weißfische entnommen und nicht nachgesetzt werden. Die Abstimmung zur Verpachtung der Fischerei soll unter den Partnern einvernehmlich erfolgen. „Durch den Abschluss der Kooperationsvereinbarung entstehen keine unmittelbaren Kosten für die Stadt Wittstock“, heißt es in der Sitzungsvorlage für die Stadtverordneten. Im Weiteren bemühten sich beide Partner um Drittmittel für die konzeptionelle Vorbereitung und Umsetzung von Maßnahmen. Das positive Feedback des Ortsbeirats in Schweinrich war im November keine Überraschung gewesen, erhoffte sich das Gremium dadurch doch auch die Aufwertung seiner Badestelle am Dranser See. Sorgen bereitete den beiden anwesenden Mitgliedern Johannes Schläfke und Bernd Rossow jedoch der geplante Bau des Windparks Zootzen. Dieser soll wenige Kilometer vom Dranser See entfernt entstehen mit 19 Windrädern, die rund 250 Meter Höhe erreichen sollen. Neben einem möglichen Wertverlust von Grundstücken und Häusern befürchtete der Ortsbeirat auch eine Beeinträchtigung der Umwelt und des Tourismus. „Die Folgen für Natur und unsere Gesundheit sind bisher noch nicht absehbar“, sagte Bernd Rossow. Von Christian Bark