Wittstocker sollen am Martinstag Laternen ins Fenster stellen

Wegen der Corona-Krise hatten die Organisatoren des Martinsumzugs in Wittstock von katholischer und evangelischer Kirche diesen bereits im Oktober absagen müssen. „In den Kirchen ist gar nicht genug Platz“, hatte Katechetin Carmen Paul erklärt. Ihre Hoffnung lag bislang auf der Röbeler Vorstadt, in der es in den vergangenen Jahren immer einen kleinen Laternenumzug gegeben hatte. Quartiersmanagerin Lissy Boost von der Volkssolidarität hatte sich zuletzt auch offen dafür gezeigt, sogar ein kleines Feuerwerk angekündigt. Doch der erneute Lockdown im November macht die Planungen nun zunichte. „Wir verzichten auf den Umzug, haben aber einen Alternativvorschlag“, sagt Lissy Boost. Die Quartiersmanagerin will sich der Aktion „Laternen Fenster“ anschließen, die Jennifer und Matthias Brenzinger aus St. Leon-Rot in Baden-Württemberg initiiert haben. „Da dieses Jahr in manchen Ortschaften der Martinsumzug leider ausfällt, ist dies vor allem für Kinder eine schöne Alternative mit ihren gebastelten Laternen spazieren zu gehen und die leuchtenden Laternen in den Fenstern zu bewundern“, heißt es auf der Webseite der Brenzingers. Ganz im Sinne von St. Martin wolle man mit Hilfe der Laternen Hoffnung schenken, in dieser schwierigen Zeit. „Gemeinsam schaffen wir das!“, so der motivierende Aufruf. „Das macht Mut für die Zukunft“, sagt Lissy Boost. Es erinnere an die Regenbogen-Fenster-Aktion im Frühjahr, die ursprünglich in Italien gestartet war. Auch in Wittstock hatte es solche Regenbogenzierden gegeben. Im Quartierstreff der Röbeler Vorstadt gehen Lissy Boost und ihr Team mit gutem Beispiel voran. Sie haben die Fenster mit Herbstdekorationen und natürlich Laternen geschmückt. Abendlich sollen dann immer die LED-Lichter eingeschaltet werden. Der Treff war während des Lockdowns im Frühjahr geschlossen gewesen. Erst nach und nach konnte er wieder mit Leben gefüllt werden. So findet die monatliche Blutspende laut Lissy Boost seit Sommer wieder im Treff statt. Das bleibe trotz des zweiten Lockdowns auch so. Quartiersprojekt bis 2022 gesichert: Veranstaltungen und Treffen, wie eben der Laternenumzug, können im November aber im und am Standort nicht mehr stattfinden. „Persönliche Beratungsgespräche sind nach Anmeldung nach wie vor möglich“, informiert Lissy Boost. Ebenso werde man Kontakt zu Helfern vermitteln, die im Alltag unterstützen. Demnächst soll eine Webseite des Quartiers online gehen, über die es zusätzliche Kontaktmöglichkeiten geben soll. Tatkräftig unterstützt wird Lissy Boost bei der Quartiersarbeit nun auch von Lea Wehde. Sie widmet sich im Projekt nun den Kinder- und Familienangeboten. Seit Anfang des Jahres arbeitet Lea Wehde zudem als Naturpädagogin im Dossegarten in der Röbeler Vorstadt, der ebenfalls vom Quartier betrieben wird, mit. Während das Dossegarten-Projekt zu großen Teilen durch die Deutsche Postcode Lotterie finanziert wird, ist beim Quartiersprojekt, das alle Generationen im Wohngebiet mitnehmen will, die Deutsche Fernsehlotterie mit an Bord. Sie finanziert das Projekt mit insgesamt 119 000 Euro. Dadurch ist seine Fortsetzung für die nächsten zwei Jahre gesichert. Mehr zur Laternenaktion unter: www.lichtschneiderei.de. Von Christian Bark