Die Bande zwischen der Wittstocker Polthier-Oberschule und Rumänien werden immer enger. Seit 2017 verbindet die Schule eine enge Partnerschaft mit dem Deutschen Lyzeum im rumänischen Mühlbach. „Nachdem unsere Theater-AG im September eine Woche in Petresti nahe Sebes geweilt hat, lassen die Aktivitäten auf keinen Fall nach, sondern intensivieren sich“, sagt die Vorsitzende des Schulfördervereins und Lehrerin Heidi Mohrmann.
Seit Beginn des Schuljahres ist eine Bücherlieferung für die Schul- und Heimbibliothek im rumänischen Petersdorf, unweit von Mühlbach, zusammengestellt worden. „Wir hatten im Oktober 2017 schonmal Bücher nach Rumänien gespendet“, blickt Heidi Mohrmann zurück. Am Wochenende war es dann erneut soweit, der Potsdamer Verein für Rumänienhilfe brachte die Sachen aus Wittstock in das 1450 Kilometer entfernte Siebenbürgen.
Von nicht mehr aktuellen Schulbüchern des Landes Brandenburg bis hin zu Kinder- und Jugendliteratur, Fachbüchern und Unterhaltungsliteratur für Erwachsene reichte das gesamte Spektrum in den 15 Kisten die rund eine halbe Tonne wogen.
„Die Transportkapazitäten waren jedoch größer als gedacht“, sagt Heidi Mohrmann. So habe der Förderverein gleichzeitig Spendenwillige aufgerufen, die das an die rumänische Schule gekoppelte Kinderheim in Petersdorf mit Lebensnotwendigem unterstützen wollten.
„Es war wichtig, dass wir gut erhaltene Sachen bekommen, von denen die Wittstocker lediglich zuviel haben“, betont die Lehrerin. Bereitwillige habe der Verein vor allem im engsten Bekanntenkreis gefunden. So spendeten auch die Mitglieder aus Heidi Mohrmanns Nordic-Walking-Gruppe. Herausgekommen ist dabei eine Garage voll mit Haushalts-, Kosmetik- und Sanitärartikeln, Kinderspielzeug und -spielen, Süßigkeiten, selbstgekochten Marmeladen, transportfähigen Lebensmitteln, Schreibwaren bis hin zu Mobiliar, Allergiker geeigneten Teppichen fürs Kinderzimmer aber vor allem warme Kinderbekleidung.
Selbst die Schüler ihrer Deutschklasse 7c und der Rumänisch-AG haben Weihnachtskarten für alle 64 im Heim lebenden Kinder selbst gestaltet, mit denen sie ihnen eine persönliche Freude bereiten wollen in der Weihnachtszeit.
Die Transportkosten übernahm das Potsdamer Europaministerium, die Fahrer waren zwei Mitglieder des Rumänienhilfevereins, die schon 25 Jahre ehrenamtlich Hilfstransporte in arme, ländliche Regionen Rumäniens transportieren.
Im christlichen deutschsprachigen Kinderheim „Casa Crestina pentru Copii Saraci“ leben die Kinder laut der Fördervereinsvorsitzenden übrigens freiwillig. Weil ihnen dort mehr geboten werden kann als das in ihrem Elternhaus möglich ist.
„Es war allen ein tiefes Bedürfnis, Gutes zu tun, weil sie wissen, wer es bekommt und auch in Zukunft weiter zu machen“, stellt Heidi Mohrmann zufrieden fest. In Zukunft: das könnte schon das Frühjahr 2019 sein. Bis dahin will der Förderverein weiter sammeln und Helfer mobilisieren.
Von Christian Bark