Wittstocks Kulturamt plant viele Veranstaltungen für 2021

Als großes Kulturjahr kann man das vergangene Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie wohl kaum bezeichnen. Zahlreiche Veranstaltungen mussten abgesagt, verschoben oder umgestaltet werden. „Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten versucht, den Leuten etwas anzubieten“, sagt Wittstocks Stadtsprecher Jean Dibbert. Aus Sicht von Wittstocks Kulturamtsleiterin Georgia Arndt ging trotz Corona doch „eine ganze Menge“. Die Stadt habe sich einiges getraut. „Dabei mussten wir flexibel und spontan sein“, sagt die Kulturamtsleiterin. Dabei denke sie zum Beispiel an die Muttertagskonzerte im Mai, als Musikschüler für Bewohner und Personal von Pflegeeinrichtungen gespielt hatten. Eine große Überraschung sei zudem die Durchführung der Fête de la Musique am 21. Juni gewesen. „Wittstock war eine von sechs Städten in Brandenburg, in der die Fête trotzdem stattgefunden hat“, sagt Georgia Arndt. Laut Jean Dibbert habe man die Lust der Menschen gemerkt und das Netzwerk an regionalen Partnern aus der Veranstaltungsbranche erweitert. Wegen der Abstands- und Hygieneregeln habe die Stadt in der Durchführung von Openair-Veranstaltungen neue Erfahrungen gesammelt. Etwa bei der Open-Air-Gallery im August. Aber auch Feste wie das erste Heidefest in Alt Daber oder das Wittstocker Bahnhofsfest hätten sich zum Großteil unter freiem Himmel abgespielt. Georgia Arndt verweist in dem Zusammenhang auch auf andere Organisatoren und Initiatoren wie die Freyensteiner beim städtischen Einheitsfest oder das Kino „Astoria“ beim Openair-Kino im Amtshof. Einige Kulturerlebnisse wie etwa Lesungen beim „Literarischen Bilderbogen“ seien Ende 2020 doch noch möglich gewesen. Der traditionelle Weihnachtsmarkt habe als „Licht im Advent“ zumindest für einige festliche Lichtblicke gesorgt. Osterfeuer und Maibaumaufstellen in der Stadt: Bleibt es zu Beginn des neuen Jahres wegen des Lockdowns noch ruhig, hoffen die Kulturplaner, im Frühjahr wieder loslegen zu dürfen. Etwa mit einer Frauentagsfestveranstaltung im Rathaus im März. Überlegungen gibt es für zentrales Osterfeuer in Wittstock. „Sowas gab es damals mal am Bleichwall“, blickt Georgia Arndt zurück. Für den Mai sind Saisonauftaktveranstaltungen wie „Aktiv in der Heide“ und ein Maibaumaufstellen in Planung. Einen Tag der offenen Tür soll es am 12. Juni im Archäologischen Park Freyenstein geben, am 21. Juni will die Stadt wieder zur Fête de la Musique laden. Unterstützung hat Georgia Arndt in ihrem Amt seit August 2020 von Mitarbeiter Sebastian Koschinski. Der studierte Theater- und Veranstaltungstechniker ist vor zwei Jahren von Berlin, wo er lange Zeit eine Musikbar betrieben hat, nach Wredenhagen gezogen. In Wittstock bringt er nun kreative Ideen in die Kulturplanung, etwa ein geplantes Klassikkonzert im Amtshof. „Für den 12. August planen wir das Konzert gemeinsam mit der Lotte-Lehmann-Akademie Perleberg“, sagt der 44-Jährige. Insgesamt besteht das Kulturamtsteam aus vier Mitarbeitern und einer Freiwilligenjahr-Absolvierenden (FSJ). Neue Formate wie etwa die Nutzung der Daberburg für Heidefest, Kunstausstellungen und Kinderprogramme an Wochenenden sollen fortgesetzt werden. Geplant ist dort auch ein Familien-Barbecue. Von Christian Bark