Delegierte wählen den Kyritzer Olaf Lehmann zum Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes

Der Kreisfeuerwehrverband Ostprignitz-Ruppin hat seit Samstag wieder einen Vorsitzenden. Es ist Olaf Lehmann aus Kyritz, der schon den Posten des Kreisbrandmeisters übernommen hat. Er wurde einstimmig zum Vorsitzenden bei der Delegiertenversammlung des Verbandes gewählt. Auch der Vorstand hat teilweise eine neue Besetzung. Statt der vorher sieben gibt es jetzt zehn Mitglieder plus Lehmann als Vorsitzenden und der Jugendwartin Jennifer Dürkoop aus Wittstock. Es war Lehmanns Idee, den Vorstand zu erweitern, um die Arbeit damit besser verteilen zu können. Rechenschaft über drei Jahre abgelegt: Vor der Wahl hatte der amtierende Vorsitzende Ralf Leppin die Arbeit der vergangenen Jahre zusammengefasst. Mit Blick auf 2020 sagte er, dass er ein lachendes und ein weinendes Auge hat. Das lachende blickt auf die vielen Erfolge und Ergebnisse, das weinende auf die seit Monaten herrschende Ausnahmesituation wegen Corona. „Es ist eine Situation, wie wir sie noch nie erlebt haben“, so Leppin. Die Einschneidungen seien gravierend und würden viel Verständnis erfordern. Aber dennoch wollen die Feuerwehren eine uneingeschränkte Einsatzbereitschaft gewährleisten und zeigen, dass sie auch mit ungewohnten und schweren Situationen fertig werden. Zahl der Einsatzkräfte stabilisiert sich: Einen kurzen Blick warf Leppin auch auf die Zahl der Einsatzkräfte. Demnach gab es im Jahr 2004 noch 3012 Feuerwehrmänner und -frauen in 150 Einheiten. Heute sind es 86. „Wir haben in 16 Jahren 64 Einheiten verloren, das stimmt nachdenklich“, so Leppin. Er sieht aber auch einen positiven Trend und die Tendenz, dass die Zahlen sich mittlerweile stabilisiert haben. Wusterhausener Bürgermeister übt Kritik an der Landesregierung: Gast der Sitzung war Wusterhausens Bürgermeister Philipp Schulz. Er übte deutliche Kritik an der Landesregierung in Sachen Neubau des Wusterhausener Gerätehauses und dahingehende Hilfeversprechen. Der Grund: Nach dem Brand Ende 2019 fehlt Schulz ein positives Signal aus Potsdam. Und das nicht nur für Wusterhausen, sondern für alle Einheiten im Land. Fördersätze sind zu gering: „Dieses positive Signal könnte die Landesregierung mit einer auskömmlichen Förderrichtlinie setzen, wodurch auch die Arbeit im Ehrenamt eine angemessene und aus meiner Sicht längst überfällig gewordene Wertschätzung erfahren würde“, so Schulz. Der vorliegende Entwurf der neuen Förderrichtlinie sei verglichen mit dem beendeten Förderprogramm eher ein schlechter Witz. „Ich fordere von der Landesregierung Fördersätze mindestens auf dem Niveau der ausgelaufenen KIP-Richtlinie“, so Schulz. Es sollten unbedingt Finanzmittel für Maßnahmen, wie den Neu- oder Ausbau von Feuerwehrgerätehäusern sowie für die Verbesserung der Einsatztechnik zur Verfügung stehen. Daniel Brose, Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes, bekräftigte die Kritik von Bürgermeister Schulz und versprach, sie an geeigneter Stelle im Land weiter zu geben. Zwei Ehrenvorsitzende: Der Kreisfeuerwehrverband wurde 1993 gegründet. Alle drei Jahre finden die Delegiertenversammlungen statt. Es war die zwölfte Versammlung. Von 183 Delegierten waren 113 gekommen. Die Anwesenden gehören den 85 Feuerwehreinheiten des Landkreises OPR an. Eine Einheit hat keine Mitgliedschaft. Neben Lehmann hat der Verband zwei Ehrenvorsitzende. Es sind Karl-Heinz Köppen, Kreisbrandmeister und Vorsitzender a. D. und sein Nachfolger Wolfgang Hohenwald. Er war fast 15 Jahre in beiden Ämtern tätig. Von Sandra Bels