So funktioniert das mit dem neuen Elektroauto als Dorfmobil demnächst in Barsikow

Wenn Freitag in einer Woche das Wusterhausener Dorf Barsikow sein Dorfmobil – ein Elektrofahrzeug für alle – überreicht bekommt, dürfte es unmittelbar auch schon losgehen mit diesem brandenburgweit einzigartigen Projekt. Die Vorbereitungen sind schließlich getroffen. Und die wesentlichen Infos, wie alles funktioniert, wurden im Dorf verteilt. Arbeitsgruppe des Dorfvereins Barsikow sichert den Betrieb mit ab: Demnach bildete sich im Dorfverein als Initiator unlängst eine Arbeitsgruppe für den „Geschäftsbetrieb Dorfmobil“. Dazu gehören Fabio Meister als Vorsitzender, Ortsvorsteher Willem Schoeber als Vize-Vorsitzender, die Dorfvereinschefin Anna Funke für den Bereich Kommunikation, Wilfried Kunze als Fahrzeugwart, Miguel Plonczak als Administrator und Gritta Rösing. Über die aktuell noch im Aufbau befindliche Internetseite dorfmobil.barsikow.de werde bald alles wichtige rund um die Nutzung des Fahrzeugs erklärt. Fahrzeug hat ständigen Platz am Alten Konsum in Barsikow: Einem Flyer ist das Prozedere bereits zu entnehmen: Bei dem Elektroauto, das den Dorfbewohnern als „Carsharing“ zur Verfügung steht, handelt es sich um einen Renault Zoe. Seinen Parkplatz, wo es abgeholt und wieder hingebracht werden soll, hat das Auto am Alten Konsum. Dort gibt es eine Lademöglichkeit. Über eine App auf dem Smartphone kann jeder sehen, ob der Wagen reserviert werden kann und wie sein Ladestatus ist. Über dieses System werden auch die Kosten abgerechnet. Weil über das Mobil kein Gewinn angestrebt wird und die auf die Nutzer nur die Kosten umgelegt werden, gelte: „Je mehr das Dorfmobil genutzt wird, desto geringer wird der Stundentarif und umgekehrt.“ Als Deutschlands günstigstes Carsharing angepriesen: Der Anfangstarif beläuft sich auf 1,99 Euro pro Stunde zuzüglich 10 Cent pro Kilometer. „Das günstigste Carsharing in Deutschland!“, heißt es auf dem Infoflyer. Dort werden auch Projektgründe genannt: „Durch eingeschränkten ÖPNV ist ein Auto unerlässlich. Wir testen in Barsikow ein neues Mobilitätsmodell für den ländlichen Raum. Gemeinsame Nutzung spart Ressourcen. Privatautos werden oft wenig genutzt. Teilen ist nachhaltig. Elektromobilität schont das Klima, vor allem hier mit über 70 Prozent Ökostrom im lokalen Netz.“ Wirtschaftlich attraktiv sei das Projekt gerade auch wegen der Förderung durch den Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Und am Ende sei eine Stärkung der Dorfgemeinschaft in Sicht. „Teilen ist das neue Haben“, lautet das Motto. Demnächst vielleicht auch mit Chauffeur: Nutzer erhalten das Anmeldeformular von Mitgliedern der Arbeitsgruppe, im Alten Konsum oder durch Herunterladen von der Webseite. Sie müssen einen gültigen Führerschein vorlegen. Wer möchte, kann sich dann einweisen lassen und eine Probefahrt unternehmen. Demnächst sollen auch Fahrten mit Fahrern angeboten für diejenigen, die selber nicht fahren können. Das Auto wird dann per Handy geöffnet. Im Auto liegen der Autoschlüssel und eine Ladekarte, um unterwegs laden zu können. Das Dorfmobil ist bei alledem versichert. Der Selbstbehalt beträgt 500 Euro. Barsikower zeigten als einzige ihren Willen: Barsikow wird damit der erste Ort in Brandenburg sein mit einem eigenen Dorfmobil. Landrat Ralf Reinhardt hatte den entsprechenden Zuwendungsbescheid über 25 000 Euro erst vorigen Sommer an Anna Funke als die Vorsitzende des Dorfvereins übergeben. Damit war der Kauf des Elektroautos zu 80 Prozent gesichert. Den Rest schießt der Verein zu, allerdings nur als Leihgabe. Die Refinanzierung dieser Summe sichern die künftigen Nutzer des Pkw ab. „Als wir hörten, dass der Landkreis solch eine Anschaffung großzügig fördert, da haben wir uns schnell beworben“, sagte seinerzeit Ortsvorsteher Willem Schoeber. Das Glück: Barsikow blieb der einzige Interessent. Für Nachfragen ist die Dorfmobil-Arbeitsgruppe erreichbar unter 033978/7 08 60 oder per E-Mail an Dorfmobil@Barsikow.de. Von Matthias Anke

Kyritz - Elektroauto für alle: So funktioniert das mit dem neuen Dorfmobil demnächst in Barsikow