Stadtkern Wusterhausen: Hausbesitzer sollen Geld aus Verfügungsfonds erhalten

Die Gemeinde Wusterhausen will bei der Sanierung der Altstadt von Wusterhausen an etwas festhalten, das sich seit 2017 bewährt. Gemeint ist die Vergabe von Zuschüssen aus einem Verfügungsfonds „Stadtkern“. Grundstückseigentümer und Vereine können aus einem Pool, gefüllt mit 30 000 Euro pro Jahr, Zuschüsse für Instandhaltungen im Sanierungsgebiet rund um Rathaus und Kirche beantragen. Hierbei geht es nicht um große Vorhaben wie Komplett- oder Fassadensanierungen, sondern um „Kleinteiliges“, zum Beispiel das Erscheinungsbild einzelner Gebäude der Innenstadt, um gemütliche Ecken. Dabei soll der Verfügungsfonds helfen. Dazu ist nun erforderlich, dass die Gemeindevertretung eine Förderrichtlinie über die Vergabe von Zuschüssen für die Jahre 2020 und 2021 beschließt. Bei der Sitzung des Bau- und Ordnungsausschusses am Dienstag dieser Woche wurde eine entsprechende Beschlussvorlage befürwortet. Einstimmig. Es gibt drei Kategorien: Die Vorgaben unterscheiden sich nur unwesentlich von den Festlegungen der Vorjahre. Förderfähige Maßnahmen sind in drei Kategorien eingeteilt. Das Handlungsfeld A ist Marketingaktionen und öffentlichkeitswirksamen Projekten vorbehalten. Das Geld kann für Personal-, Miet- und Sachkosten bei Einwohnerversammlungen, Straßenfesten, Aktionstagen, Lesungen, Konzerten, Ausstellungen und Workshops ebenso ausgegeben werden, wie für Broschüren, Flyer und Schaufenstergestaltungen. Geld für Haustüren oder Begrünung: Handlungsfeld B: Hier kommt das Fördergeld baulichen und sonstigen Investitionen auf privaten Grundstücken zugute. Stichworte hierfür lauten: (Schau)Fenster, Eingangstüren, Dächer, Werbeausleger, Beschilderungen, Markisen und Sonnenschutz, Fassadenanstriche, Bemalungen und Begrünungen, Gestaltung von Hof- und Gebäudezugängen. Feld C schließlich beinhaltet alles, was „kleinteilig den Freiraum“ gestaltet. Dazu gehören Kunst, Sitz- und Spielmöglichkeiten, Fahrradständer, Abfallbehälter – aber auch Leitsysteme und sogenannte Stadtmöbel. Bepflanzte Blumenkübel vor dem Wusterhausener Rathaus: „Ich finde, diese Art von Förderung hat sich bewährt“, sagt Petra Buschke, Vorsitzende des Wusterhausener Ortsbeirats. „Nur schade, dass immer noch zu wenig davon Gebrauch gemacht wird.“ Das dreiköpfige Gremium vom Beirat tut aktiv etwas dagegen. Es hat mit einem eigenen Antrag an den Vergabeausschuss dafür gesorgt, dass noch in diesem Herbst der Marktplatz mehr Natur bekommt. Pünktlich zur Einweihung des restaurierten Rathauses am 10. November sollen 13 Blumenkübel der gepflasterten Tristesse davor Paroli bieten. Versprochen wird: Es kommt Farbe in die City. Winterschneeball wird gepflanzt: Dafür tun sich Corinna Ebert aus der gleichnamigen Gärtnerei in Holzhausen und Gartenbauingenieur Lutz Müller aus Wusterhausen zusammen. Die Bepflanzung findet vor Ort statt. In die Töpfe kommen sollen weißer Mittelmeerschneeball – auch Winterschneeball genannt – Silberblatt und rote Heide. Anfang nächster Woche geht es damit los. Die Gemeindevertreter sollen bei ihrer Sitzung am 24. November die Richtlinie über die Vergabe von Zuschüssen aus dem Verfügungsfonds beschließen. Sie hätte dann eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2021. Dann muss über die weitere Sanierung in der Domstraße, Kirchstraße, St.-Petri-Straße und der Straße Am Markt sowie deren Umfeld entschieden werden. Der Fonds wird zu jeweils 50 Prozent gespeist aus dem Treuhandvermögen (gegebenenfalls Mitteln der Akteure und Sonstige) und aus Mitteln der Städtebauförderung. Im Handlungsfeld B gibt es gegenüber den Vorjahren eine Veränderung. Hier soll die Grenze der förderfähigen Baukosten von 10 000 Euro auf maximal 15 000 Euro erhöht werden – eine gute Nachricht für alle Antragsteller. Anträge auf Zuschüsse werden im Rathaus entgegengenommen. Ansprechpartnerin ist Franziska Krohn, Telefon: 033979/8 77 37. Von Wolfgang Hörmann