Wohnungsbaugesellschaft Wusterhausen: Aufsichtsratschef legt Amt nieder

Bastian Knaak ist nicht mehr Vorsitzender des Aufsichtsrats der Wusterhausener Wohnungsbaugesellschaft (WWb). Er habe sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt, „ohne, dass Gründe dafür bekannt sind“. So informierte Bürgermeister Philipp Schulz am Dienstag die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses der Gemeindevertretung. Schulz äußerte sein Bedauern und dankte dem Ausgeschiedenen für dessen bisheriges Wirken in dieser Funktion. Der Vorstand hat gegenwärtig noch sechs Mitglieder. Das sind Dirk Blume (stellvertretender Vorsitzender), Philipp Schulz, Tobias Kaminski, Axel Herrmann, Ingolf Berber und Holger Münn. Rücktritt bereits am 25. November erklärt: Was beim Tagesordnungspunkt „Informationen“ am Ende des öffentlichen Teils der Ausschusssitzung wie eine Neuigkeit klang, war da allerdings schon längst keine mehr. Der Kyritzer Rechtsanwalt hatte nach langjähriger Tätigkeit an der Spitze des Aufsichtsrates bereits bei dessen Sitzung am 25. November des vergangenen Jahres seinen Rücktritt erklärt. „Ich habe meine Absicht vorher der Verwaltungsspitze im Rathaus mitgeteilt und gegenüber dem Bürgermeister und seinem Stellvertreter auch meine Gründe dafür dargelegt. Dann erst erklärte ich gegenüber den restlichen Mitgliedern des Aufsichtsrates meinen Entschluss. Das sollte im Protokoll der Sitzung nachzulesen sein“, so Bastian Knaak. Bürgermeister Philipp Schulz habe ihn gebeten, die Entscheidung noch einmal zu überdenken und – als kein Sinneswandel erkennbar wurde – um einen schriftlichen Bescheid über die Niederlegung des Amtes ersucht. „Den habe ich ihm dann Mitte Januar dieses Jahres zukommen lassen“, sagte Bastian Knaak auf Nachfrage der MAZ. Knaak wirft dem Bürgermeister eine „Ausredenpolitik“ vor: Ursache für die Trennung seien Differenzen „zwischen mir und der Arbeitsweise der Verwaltung mit dem Bürgermeister an der Spitze“, so der Anwalt. Das habe sich negativ bis in die Entscheidungsfindung von Ausschüssen der Gemeindevertretung ausgewirkt. Mitglieder seien wissentlich falsch informiert worden. Auf konkrete Fragen hätten sie keine klaren Antworten erhalten. Sebastian Knaak wirft dem Bürgermeister eine „Ausredenpolitik“ vor. Zu viele die Öffentlichkeit interessierende Fragen würden zunehmend unter deren Ausschluss behandelt. Wohlgemeinte Hinweise zu Fehlern oder wie man sie künftig vermeiden könnte, fand er vielfach negiert, kritisiert Bastian Knaak. Einen Nachfolger vorgeschlagen: Dass er sein Amt zur Verfügung stellt, wäre ihm irgendwann folgerichtig erschienen. „Ich habe dem Aufsichtsrat einen namentlichen Vorschlag zu meiner Nachfolge unterbreitet. Ob man dem folgt, bleibt abzuwarten“, so Bastian Knaak. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses ist die Personalfrage am Dienstagabend diskutiert worden – Ergebnis unbekannt. Die Wusterhausener Wohnungsbaugesellschaft mbH (WWb) ist ein kommunales Wohnungsunternehmen, dessen alleiniger Gesellschafter die Gemeinde Wusterhausen ist. Die Gesellschaft verwaltet 537 Wohneinheiten, 17 verwaltete Wohneinheiten und 127 Garagen. Darüber hinaus kümmern sich die Mitarbeiter um sieben Gewerbeeinheiten und 255 Garagen, Carports und Abstellplätze. Der Aufsichtsrat ist ein Kontrollgremium. Er setzt sich aus gewählten Mitgliedern der Anteilseigner und bei großen Gesellschaften auch der Belegschaft zusammen. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, die Geschäftsführung zu beraten, insbesondere aber zu überwachen und zu kontrollieren. Von Wolfgang Hörmann

Wusterhausen - Wohnungsbaugesellschaft Wusterhausen: Aufsichtsratschef legt Amt nieder