Wusterhausen (Dosse): Tanne schmückt den Marktplatz

Soviel Hebetechnik auf einer Stelle sieht man selten in Wulkow. Die Gemeinde Wusterhausen ließ am Mittwoch in dem kleinen Ortsteil alles auffahren, was nötig war, um sich den Weihnachtsbaum für den Marktplatz der Dossestadt zu sichern. Die Coloradotanne auf dem Grundstück von Inge und Peter Rösler, herangewachsen in 35 Jahren zu einem Prachtexemplar, hing Punkt 9 Uhr am Haken des 40 Meter langen Kranauslegers. Dann setzte Torsten Grusa in der Teetzer Straße 25 die Säge an. Für den Mann vom Bauhof der Gemeindeverwaltung war es der 20. Baum, den er vor einem Weihnachtsfest fällte. Traditionsgemäß handelt es sich bei der Tanne um eine Spende aus einem der Ortsteile der Großgemeinde. Die Röslers hatten sie für die Allgemeinheit angeboten. Inge Rösler gab zu, dass es ihr am Ende doch ein bisschen schwer fiel, sich von dem stummen Gefährten in mehr als drei Jahrzehnten zu trennen. „Ich habe eine ziemlich unruhige Nacht hinter mir“, gestand sie als Zuschauerin des Spektakels, das solch eine Aktion im eigenen Vorgarten nun einmal ist. Schließlich war es die Frau des Hauses selbst gewesen, die den Baum einst gepflanzt hatte. Auf einen Tieflader gehievt und in die Horizontale gebracht erreichte der nun eine gute Stunde später das Zentrum von Wusterhausen und stand bald an seinem Platz. Die Ersten, die den Immergrünen in Augenschein nahmen, waren wie in jedem Jahr die Kleinsten aus der Nachbarschaft. Mädchen und Jungen aus der Kita „Am Markt“ hatten zuvor mit „Jetzt-geht’s-los“-Rufen die Erwachsenen angefeuert, die sich alle Mühe gaben, den „Neuen“ in die richtige Stellung zu bringen. Am Donnerstag kommt die Beleuchtung an die Zweige. Dann wäre eigentlich alles bereit für den traditionellen Nikolausmarkt mit Buden, offenem Feuer in stählernen Schalen, Glühwein und anderen Köstlichkeiten. Das alles muss ausfallen, wie so vieles in diesen Tagen. Von Wolfgang Hörmann