Nach dem Überfall auf das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe am 20. Dezember 2014 hat das Landgericht einen 30-Jährigen zu sechs Jahren und acht Monaten Haft wegen besonders schweren Raubes verurteilt. Der 30-Jährige war mit vier Komplizen in das Kaufhaus gestürmt und hatte Vitrinen zerschlagen.
Ein Angeklagter, der das Fluchtauto bereit gestellt hatte, bekam am Mittwoch eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren.
Bei dem Überfall mitten im vorweihnachtlichen Geschäftstrubel waren laut Ermittlungen Uhren und Schmuck im Wert von rund 817 000 Euro erbeutet worden. Bis heute ist unklar, wo die Beute geblieben ist.
Es war ein filmreifer Coup: Fünf Vermummte stürmten am Vormittag des 20. Dezember in das Kaufhaus in der Nähe des Kurfürstendamms. Auf Überwachungskameras ist zu sehen, dass sie über einen Seiteneingang in Deutschlands wohl berühmtestes Kaufhaus gelangten. Die Räuber sprühten mit Reizgas. Mehrere Menschen wurden verletzt. Mit Hämmern, Macheten und Äxten hätten die Gangster dann Vitrinen zertrümmert, so Ermittler. Nach 79 Sekunden seien sie mit der Beute davongefahren.
Die erste Festnahme gab es im März. Über das Fluchtfahrzeug seien die Fahnder auf die Spur des 27-Jährigen gekommen, hieß es damals. Der Mann habe „umfangreiche Aussagen gemacht“, sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft.
Knapp zwei Wochen später wurde dann der 26-Jährige verhaftet. Der 28-Jährige wurde im April in Griechenland gefasst. Er soll versucht haben, sich mit falschen Papieren abzusetzen. Alle drei Angeklagten sind laut Gericht mehrfach vorbestraft.
Von dpa