Die Flüchtlingsinitiative „People Meet People“ des Bad Belziger Vereins Respekt wurde in das Förderprogramm „Neulandgewinner – Zukunft erfinden vor Ort“ der Robert-Bosch-Stiftung aufgenommen. Damit erhält das Projekt von der Stiftung 50 000 Euro und diverse Schulungen in den kommenden zwei Jahren. Mit ihrem Programm unterstützt die Robert-Bosch-Stiftung seit 2013 zivilgesellschaftliche Projekte in den neuen Bundesländern.
Treffen zwischen Geflüchteten und Einheimischen
„Wir sind sehr dankbar für die Förderung der Bosch Stiftung. Mit dieser Unterstützung können wir unser Projekt weiter ausbauen und neue Ideen umsetzen“, sagt Anne-Marie Schütte. Die Bad Belzigerin ist eine der Initiatoren von „People Meet People“, die seit 2015 Treffen zwischen Geflüchteten und Einheimischen organisiert.
Überregionales Künstlersymposium geplant
Die Macher von „People Meet People“ haben einiges vor in den kommenden zwei Jahren: „Wir möchten unsere Begegnungstreffen weiter ausbauen, neue Methoden entwickeln und evaluieren“, so Anne-Marie Schütte. „Wir arbeiten an einer neuen Broschüre, die unsere Methoden darstellt. Außerdem wird es zwei Multiplikatorenseminare geben, für Menschen und Initiativen, die unsere Arbeit kennenlernen möchten und ähnlich arbeiten wollen wie wir.“ Zudem sei ein überregionales Künstlersymposium geplant. Ein Treffen, bei dem sich syrische und deutsche Künstler begegnen und eine Woche lang zusammen kreativ sind.
Zwischen 20 und 30 Teilnehmer kommen mittlerweile regelmäßig zu den Treffen der Belziger Flüchtlingsinitiative. Sie finden jeweils am ersten und dritten Donnerstag im Monat in den Räumen der AWO auf dem Trollberg statt.
Das Förderprogramm
Insgesamt 1000 Bewerbungen gingen für das aktuelle Förderprogramm bei der Robert Bosch Stiftung ein.
Die Belziger Flüchtlingsinitiative wurde in einem dreigliedrigen Auswahlverfahren als eines von 20 Projekten aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ausgewählt.
Die Stiftung begleitet die Initiativen in den nächsten zwei Jahren mit individuellen Schulungen und Mentoring-Programmen und unterstützt sie finanziell mit insgesamt bis zu einer Million Euro.
Das Treffen beginnt immer um 18.30 Uhr mit einem entspannten Ankommen bei syrischem Essen und Musik. Immer am ersten Donnerstag im Monat folgt dann ein Begegnungsraum in dem Geflüchtete und Deutsche einander Fragen stellen können – es geht dabei oft um große Themen, wie Politik, Liebe, und die unterschiedlichen Geschlechterrollen in den Kulturen. Am dritten Donnerstag im Monat findet der sogenannte Marktplatz statt. Deutsche und Geflüchtete können sich darüber austauschen, was sie brauchen. Wer möchte ein Arabisch-Deutsch-Sprachtandem machen? Hat jemand Lust gemeinsam zu kochen oder Sport zu machen? Wer kann mir im Garten oder beim Handwerkeln im Haus helfen? „Wir freuen uns, dass aus unseren Treffen schon viele Kooperationen und auch Freundschaften entstanden sind“, so Schütte.
„Kaum eine europäische Region war in den vergangenen Jahren so von sozialen, wirtschaftlichen und demografischen Wandlungsprozessen betroffen wie der Osten Deutschlands“, sagt Uta-Micaela Dürig, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung. „Durch diesen Wandel entstehen aber auch Freiräume, die immer mehr Menschen mit Kreativität und Umsetzungswillen füllen. Dieses zivilgesellschaftliche Engagement unterstützen wir mit dem Programm Neulandgewinner.“
Weitere Informationen über die Arbeit der Flüchtlingsinitiative gibt es auf der Internetseite unter www.peoplemeetpeople.de.
Von Daniela Singhal