Arbeitsmarkt Januar im Hohen Fläming mit Quote von 6,3 Prozent

Im Bau und auf den Straßen wird weitergearbeitet. Denn wegen des bislang ausbleibenden Winters müssten viele Arbeitgeber ihre Leute nicht entlassen, sagt Marko Wilke, Leiter der Arbeitsagentur-Geschäftsstelle in Bad Belzig. „Die aktuellen Zahlen zeigen, dass im Januar weniger Saison-Kurzarbeitergeld beantragt wurde.“ Zudem seien die ersten Spargelhöfe bereits auf der Suche nach Erntehelfern. 78 Stellen waren hier im Januar ausgeschrieben – von insgesamt 296. „Das sind schon relativ viele offene Stellen“, erläutert Marko Wilke. „Es sind zwar zwölf weniger als noch im Dezember, aber das ist marginal. Die Suche nach Personal ist weiter ungebrochen.“ 136 arbeitslose Jugendliche: Mit die meisten offenen Stellen seien im Hotel- und Gaststättengewerbe zu verzeichnen, 74 an der Zahl – davon 20 Köche, 17 Küchenhilfen und 37 Restaurantfachleute. Auf dem zweiten Platz liegen mit 21 Stellen die Alten- und Gesundheitspfleger, gefolgt von den Berufskraftfahrern mit 18 unbesetzten Stellen. Auch habe sich die hohe Zahl der Arbeitslosen U25-Jährigen vom Dezember weiter erhöht, sagt Marko Wilke. Laut Statistik waren im Januar 136 Jugendliche arbeitslos gemeldet, das sind neun mehr als im Dezember und 31 mehr als im Januar 2019. Quote bei 6,3 Prozent: „Der Großteil derjenigen, die ihre Ausbildung abbrechen, war vorher nicht bei uns in der Berufsberatung“, macht der Geschäftsstellenleiter deutlich. Die Gründe für den Abbruch seien dann vielfältig: schlechtes Betriebsklima, zu weiter Arbeitsweg, zu weiter Weg zu Berufsschule. Insgesamt waren im Januar im Bereich der Arbeitsagentur-Geschäftsstelle Bad Belzig 1313 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind noch einmal 109 mehr als zuletzt im Dezember, aber 209 weniger als im Januar des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 6,3 Prozent – und ist im Vergleich zum Dezember um 0,5 Punkte angestiegen. Lesen Sie auch: Brandenburg: Niedrigste Arbeitslosenzahl seit 1991 „Der Trend, den wir bisher immer im Januar hatten, hält also weiter an“, erläutert Marko Wilke. „Das ist die ganz normale saisontypische Steigerung, die den Januar bei uns zum Monat mit der höchsten Arbeitslosigkeit des Jahres macht.“ Das sei vor allem darin begründet, dass zum 31. Dezember überdurchschnittlich viele befristete Arbeitsverhältnisse auslaufen würden. Die Arbeitslosigkeit im gesamten Agenturbezirk Potsdam, zu dem die Bad Belziger Geschäftsstelle gehört, entwickelte sich laut Statistik im Januar recht unterschiedlich. Bad Belzig schnitt jedoch am besten ab. Denn hier sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um rund 14 Prozent – demgegenüber steht zum Beispiel die Entwicklung in Zossen mit einer Zunahme um rund zwei Prozent. Von Josephine Mühln

Statistik veröffentlicht - Arbeitsmarkt im Januar: In diesen Branchen sind die meisten Stellen offen