Arbeitsmarkt im Juli: Im Hohen Fläming sind 188 Lehrstellen noch nicht besetzt

Der Arbeitsmarkt im Hohen Fläming trotzt der Corona-Krise – zumindest entsteht dieser Eindruck beim Blick auf die am Donnerstag veröffentlichten Zahlen für den Monat Juli. Demnach bleibt die Quote wie schon im Mai und Juni bei 6,7 Prozent. „Wir sind immer noch stabil mit Tendenz nach oben zur weiteren Verbesserung“, sagt Marko Wilke, Leiter der Arbeitsagentur-Geschäftsstelle in Bad Belzig. Damit werde auch die Stabilität der Unternehmen in der Region insgesamt deutlich. Handwerk sucht Mitarbeiter: „Viele Arbeitgeber haben ihre Stellenangebote in den vergangenen Monaten geschaltet gelassen“, sagt Marko Wilke weiter. Vor allem im Handwerk würden Mitarbeiter gesucht – so seien beispielsweise im Bereich Gastronomie zwölf Stellen für Köche ausgeschrieben. Insgesamt waren im Juli 1389 Menschen arbeitslos. Das sind sieben mehr als zuletzt im Juni und 129 mehr als noch im Juli 2019. Generell habe sich der Bestand an Arbeitslosen während der Krisenzeit nicht stark verändert, sagt Marko Wilke. „Viele der 1389 waren schon arbeitslos gemeldet, als die Krise im März anfing.“ Auch habe Corona bislang im Hohen Fläming nicht zu mehr Langzeitarbeitslosen geführt. 188 offene Lehrstellen: Hingegen hat die Zahl der unter 25-jährigen Arbeitslosen in diesem Monat deutlich zugenommen, wie aus der Statistik hervorgeht. Von ihnen sind 157 ohne Beschäftigung – das sind noch mal 29 mehr als zuletzt im Juni und 31 mehr als im Juli des vergangenen Jahres. „Für die Geschäftsstelle Bad Belzig haben wir derzeit noch 188 offene Lehrstellen und 51 unversorgte Bewerber“, sagt der Geschäftsstellenleiter. Somit kommen auf jeden Bewerber fast vier Stellen, unter denen er wählen könnte. Dennoch würden einige der Jugendlichen am Ende ohne Ausbildungsvertrag bleiben. Lesen Sie auch: Arbeitslosenzahl in Brandenburg nur minimal gestiegen „Sicherlich spielt hier das Problem der ländlichen Gegend mit der eingeschränkten Mobilität mit rein“, sagt Marko Wilke. „Außerdem konnten wir in diesem Jahr keine Aktionen oder Messen durchführen, um die Jugendlichen zusätzlich zu motivieren und anzuleiten. Sie werden aber alle noch mal zu einem Gespräch eingeladen.“ Die meisten offenen Stellen sind im Bereich Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung zu verzeichnen, insgesamt 65. Dahinter folgen mit 53 offenen Ausbildungsstellen die Kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus. Auf dem dritten Platz liegen die Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung mit 25 unbesetzten Stellen. Neues Verfahren für Arbeitslosmeldung: Marko Wilke weist außerdem noch auf ein neues Verfahren hin, das ab sofort allen Kunden der Arbeitsagentur für deren Arbeitslosmeldung zur Verfügung steht. Mit dem sogenannten „Selfie-Ident-Verfahren“ kann die notwendige Identifikation für die Arbeitslosmeldung ohne persönliches Erscheinen in der Agentur und stattdessen über Handy oder Tablet erfolgen. Das Verfahren ist zunächst befristet bis zum 30. September. Alle, für die dieses Verfahren möglich ist, bekommen ein Schreiben, in dem das Angebot erklärt wird, heißt es in einer Mitteilung dazu. Mehr unter www.arbeitsagentur.de/selfie-ident Von Josephine Mühln