Die B 246 vor den Toren von Bad Belzig erhält den letzten Schliff

Der Ausbau der B 246 zwischen Bad Belzig und Klein Glien geht planmäßig in die finale Phase. Seit einigen Tagen wird dort Asphalt aufgebracht. Täglich liefern etwa 50 bis 60 Lastkraftwagen den Bitumen aus dem Neuseddiner Mischwerk zur Baustelle. Ein Ballett von Walzen sorgt dann für die glatte Piste. 800 Meter pro Tag kommt die Kolonne vorwärts. „Die je nach Fahrbahnlage sechs bis 14 Zentimeter dicke Schicht kann bei optimalen Witterungsbedingungen hergerichtet werden“, bestätigt Yusuf Hasan Üzüm. Er ist der Bauleiter der Oevermann-Verkehrswegebau-GmbH, Niederlassung Mittenwalde, die mit der Ausführung beauftragt ist. Während es jetzt auf die genaue Herstellung der Oberfläche ankommt, war nicht minder wichtig der Untergrund. Piste nur teilweise ganz neu: Dabei konnte das Unternehmen teilweise schon auf den Bestand aufbauen. Allerdings nur zu drei Vierteln. Denn die Fahrbahn ist größtenteils von sechs auf acht Meter verbreitert worden. Folgerichtig muss ein Streifen daneben neu aufgebaut werden. Damit nicht genug. Denn ergänzt wird die reichlich 4,1 Kilometer lange Trasse von einem Radweg. Er ist auf der Südseite angelegt. Der Lückenschluss wurde von den Velo-Nutzern lange gefordert. Denn vor allem am Petersberg vor Klein Glien war nicht nur das Profil eine große Herausforderung für die Radler. Vielmehr wurde die Passage – erst recht seit Leitplanken an der Seite montiert waren und den Raum somit nochmals einschränkten – neben den Kraftfahrzeugen zu einer echten Gefahr. Baumpflanzungen erst später: Bis zur Realisierung des 2,50 Meter breiten Weges dauerte es dennoch eine Weile. Denn ein mit der Naturparkverwaltung „Hoher Fläming“ ausgehandelter Kompromiss zum Erhalt des bedeutenden Abschnittes der 2900 Kilometer langen Deutschen Alleenstraße musste erst noch zu Papier gebracht werden. So sollen später die Baumreihen an der Seite lediglich 14 statt 18,50 Meter auseinander stehen. Die Pflanzung der Gehölze zwischen Straße und Radweg ist vorbereitet, allerdings noch nicht Bestandteil des Auftrages, wie Keith Lange auf MAZ-Anfrage bestätigt. „Folgerichtig haben wir vier Durchlässe saniert und verbreitert“, erklärt der Bauleiter des Landestraßenbetriebes, was während der Vollsperrung in den vergangenen zehn Monaten noch geschafft wurde. Darüber hinaus ist vorgesehen, die Fahrbahn in teilweise neu angelegte Gräben zu entwässern. Inseln an den Ortseingängen: Bei der archäologischen Begleitung des Vorhabens hätten sich keine für den Bau relevanten Erkenntnisse ergeben. Während zwar in der Bauphase ein Amphibienschutz von der Baufirma sicher gestellt wurde, war – anders als sonst häufig im Hohen Fläming – bei der Herrichtung der neuen Straße kein Krötentunnel gefordert. Zur Reduzierung der Geschwindigkeit auf der B 246 sollen jeweils an den Ortseingängen von Bad Belzig und Klein Glien die neuen Verkehrsinseln beitragen. Das Aufbringen von Markierungen, Aufstellen von Leitpfosten und -planken ist in der zweiten Hälfte des April vorgesehen. „Damit bleiben wir im Termin- und Kostenplan“, berichtet Keith Lange. Insgesamt sind knapp fünf Millionen Euro für das Vorhaben vorgesehen. Lediglich im Februar ruhten die Arbeiten wegen Schnee und Eis. Das ist nach Aussage der Bauleute durchaus nach wie vor einkalkuliert, obwohl die Winter der vergangenen Jahre milder verlaufen sind. Nunmehr ist für Mai freie Fahrt auf der B 246 in Aussicht gestellt. Von René Gaffron