Fünf Dörfer an der B 102 auf dem Trockenen

Hände waschen, Tee kochen und Wärmflasche auffüllen. Das alles war am Mittwochabend nicht möglich für die Einwohner der Dörfer nördlich von Bad Belzig. Denn in den Orten an der B 102 war die Wasserversorgung für rund zwei Stunden unterbrochen. Später wurde noch via Internet über fehlenden Druck in der Leitung geklagt. Ursache war laut Versorgungsverband „Hoher Fläming“ eine Havarie in der Druckerhöhungsstation Schwanebeck. Sie befindet sich im einstigen Wasserwerk, wo dass nasse Element aber schon länger nicht mehr gefördert wird. Seit 2003 ist das der Fall. Wegen des relativ schlechte Rohwassers wurde der Standort damals aufgegeben, heißt es auf MAZ-Nachfrage. Denn es enthalte vergleichsweise viel Eisen. Transfer meist störungsfrei: Statt Förder- und Aufbereitungsanlagen vor Ort teuer zu sanieren, läuft seit damals meist störungsfrei der Wassertransfer aus Linthe. Auf dem Areal am Schwanebecker Ortsrand wird eine Druckerhöhungsanlage in Kombination mit einem Reinwasserbehälter betrieben. Von dort wird das Wasser nach Schwanebeck, Fredersdorf, Lütte, Dippmannsdorf und Ragösen verteilt. Doch dort tropfte es Mittwoch gegen 18.30 Uhr nicht einmal aus dem Hahn. Betroffen waren nach Angaben des Versorgers etwa 790 Haushalte. Stromausfall wird vermutet: Womöglich hat ein kurzer Stromausfall im Umfeld dazu geführt, dass die Pumpen in der Station vorübergehend vom Netz gegangen sind. Das sind die Erkenntnisse von Martin Kolpazik vom Versorgungsverband „Hoher Fläming“, der für die Anlagen verantwortlich zeichnet. Das Edis-Regionalzentrum Bad Belzig war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Die Mitarbeiter des in Brück ansässigen Wasserversorgers haben jedenfalls eine sogenannte Bypass-Leitung in Betrieb genommen und die Schadstelle überbrückt. So ist dann das Wasser aus Linthe mit dem anliegenden etwas geringeren Druck weitergeleitet worden. Gegen 20.30 Uhr war das Problem gelöst. Von René Gaffron