Gastronomie im Hohen Fläming wird wohl zum Sorgenkind

Der Winterschlaf von Hotels und Gaststätten ist tiefer als sonst. Die Entwicklung der Branche wird für den Arbeitsmarkt im Hohen Fläming in diesem Jahr große Bedeutung haben. Das prognostiziert Marko Wilke, Leiter der Arbeitsagentur-Geschäftsstelle in Bad Belzig. Abgesehen von dieser Ausnahme nimmt die lokale Wirtschaft aber erst einmal ihren üblichen Lauf, wie er berichtet. Demnach gibt es aktuell 1373 Erwerbsfähige ohne feste Anstellung. Das sind 105 mehr als am Jahreswechsel. Doch es sind vor allem 60 mehr als im Vorjahr um diese Zeit. Die Quote ist im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Punkte auf 6,7 Prozent gesunken. Im allgemeinen Trend: Das geht aus der Statistik hervor, welche die Arbeitsagentur am Freitag vorgestellt hat. Die hiesige Entwicklung liegt im allgemeinen Trend. Im Land Brandenburg ist die Arbeitslosenquote von 6,1 auf 6,6 Prozent geklettert. Die hiesigen kleinen und mittelständischen Unternehmen können demnach weiter die Corona-Krise meistern. Allerdings werden sie zurückhaltender bei der Meldung von offenen Stellen. Personalchefs und Geschäftsführer signalisieren Arbeitskräftebedarf beispielsweise im Transportwesen, in der Land- und Forstwirtschaft, aber auch als Industriemechaniker. Jedoch stellen sie nicht sofort ein, sondern schieben die Vakanz vor sich her – 374 Stellen sind aktuell zu besetzen. Fast soviel wie vor einem Jahr: 390. Behörde hat Prioritäten verändert: Dabei konzentriert sich die Behörde derzeit auf die Auszahlung von Leistungen, wie Marko Wilke betont. „Kurzarbeitergeld wird bei vollständiger Antragstellung binnen 14 Tagen überwiesen.“ Die Berufsorientierung erledigen die Kollegen derzeit ausschließlich online –die Arbeitgeber-Betreuung wurde dem Bedarf entsprechend reduziert. „Einzig die Gastronomie ist komplett auf Null“, bestätigt Marko Wilke. „Nicht einmal die Spargelhöfe begeben sich auf die Suche.“ Das kann bedeuten, dass doch noch bei einem touristischen Re-Start alles – außer die geschlossene Burg Rabenstein – wie gewohnt in Gang kommt. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich Köche und Servicepersonal im anhaltenden Lockdown umorientieren und die Restaurants und Herbergen dann womöglich mit Arbeitskräftemangel kämpfen. 110 Arbeitslose sind jünger als 25 Jahre. Die Altersgruppe ist damit im üblichen Maße betroffen. Neben Ausbildungs- und Studienabbrechern, die sich um diese Zeit melden sind diesmal auch Jugendliche. Von René Gaffron