Das Ziel des geselligen Nachmittags wird gleich zu Beginn verkündet. Zur Eröffnung des Festes der Nationen fordert Detlef Schwarz die Teilnehmer am Samstag auf, „sich gut zu verstehen und sich untereinander zu mischen.“
Viel Hilfe von allen Seiten
Zum zweiten Mal hat der Hausmeister des Bad Belziger Wohngebietes „Klinkengrund“ das multikulturelle Fest organisiert. Jedoch nicht allein, sondern mit Hilfe von Khalil Omar, Mohammad Mohammad, Morhaf Taifour, Mourad Rashid, Nawras Obid, Mohammad Moustafa, Daoud Eldaoud sowie Gunnar Wildemann und einigen anderen. Gemeinsam hatten sie 250 Einladungen auf Deutsch, Russisch und Arabisch persönlich verteilt. Am Sonnabend nun steht ihnen das Glück ins Gesicht geschrieben: „Es sind alle gekommen“, freut sich Schwarz.
Daoud Eldaoud, der als Sozialarbeiter im Übergangsheim in Kuhlowitz arbeitet und auch in seiner Freizeit seinen Landsleuten noch hilft, dolmetscht ins Arabische.
Guten Draht zu den Leuten
Als Hausmeister hat Schwarz einen guten Draht zu den Leuten und kennt ihre Nöte. Er repariert nicht nur die Wasserhähne, sondern hilft nach seinem Feierabend auch bei der Verständigung mit dem Telefonanbieter oder bei den Stromrechnungen. Irgendwann habe er „gefühlt, dass die Leute mehr zusammen kommen müssen, um sich integrieren zu können“, erzählt er. Deshalb organisierte er im vorigen Jahr ein erstes Fest der Nationen. In diesem Jahr holte er sich Unterstützung bei der AWO, beim CVJM, beim Infocafe „Der Winkel“, bei der Schützengilde „Werbiger Heide“ und beim AAfV Kuhlowitz.
Es gibt syrische Köstlichkeiten vom Grill, eine Bastelstraße, eine Hüpfburg, Riesenseifenblasen und Tonarbeiten. Am Grill stehen ausschließlich Männer. Darauf angesprochen, antwortet Daoud Eldaoud mit einem Vorurteil, das es auch bei deutschen Männern noch geben soll: „Männer arbeiten schneller, Frauen reden zu viel.“
Drei syrische Mädchen, die vor zweieinhalb Jahren nach Deutschland kamen und perfekt Deutsch sprechen, fertigen unterdessen Lehmkacheln mit Samen darin, die später aufgehen sollen. Annette Peters und Sandra Nürbauer zeigen arabische Tänze. Die Kinder können Fußball spielen, mit dem Bogen schießen oder kegeln.
Detlef Freitag von der Sektion Kegeln des SG Einheit Bad Belzig sichtet dabei ein wenig auch neue Talente: „Einige stellen sich ganz gut an. Da könnte man was draus machen“, sagt der Kegler. Dieter Heyer hilft nicht nur, sondern freut sich, „dass es funktioniert mit den unterschiedlichen Mentalitäten und dass sich so viele hier engagieren.“
Von Andreas Trunschke