Konflikt beigelegt: Borner Müllerpaar geht in die 13. Saison

Das Dutzend ist voll. Ina Hänsch-Goldau startet also ins 13. Jahr als Betreuerin der Bockwindmühle in Borne. Ehemann Paul wird ihr dabei wieder mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sie sind wieder voller Elan. Dem Paar war vor Jahresfrist vom Rathaus vermittelt worden, dass ein Ende der Zusammenarbeit bevorsteht. „Sie ist aber nun rechtzeitig von Seiten der Stadt Bad Belzig um ein weiteres Jahr verlängert worden und erfolgt zu unveränderten Konditionen“, erzählt die 48-Jährige auf MAZ-Nachfrage. Der Vertrag über die geringfügige Tätigkeit besteht demnach von 1. Mai bis 30. September. In de Zeitraum muss sie jeweils zwei Tage pro Monat vor Ort sein. Dafür erhält sie 200 Euro pro Monat – Fahrtkosten jeweils 100 Kilometer hin und zurück inklusive. Inbegriffen ist noch eine Versicherung. Zwei Höhepunkte vorgesehen: In der Regel werden mehr Termine mit Besuchern vereinbart, um die Mühle ihnen zu zeigen oder gar das Schaumahlen zu demonstrieren. Dabei hoffen die Hobbymüller nach der Covid-19-Pandemie auf regen Zuspruch von Ausflüglern. Höhepunkt sollten der Mühlentag zu Pfingsten und der Tag des Denkmals im September sein. Über die Klärung der Personalie zeigt sich Werner Sternberg ebenfalls erfreut. Der ehemalige Dorfchef ist nach wie vor Vorsitzender des Mühlenvereins und hatte im vergangenen Jahr mehr als 1000 Unterschriften gesammelt. Denn das Rathaus hatte nach einer Bestandsaufnahme des Betreuungsvertrages wohl erst gezögert und die verdienten Enthusiasten über die Perspektive für diese Saison im Unklaren gelassen. Nur kleine Reparaturen geplant: „Aber wir erledigen weiter alles wie gehabt, weil uns diese Mühle besonders am Herzen liegt“, sagt Hänsch-Goldau. Das Bauwerk von 1803 ist städtisches Eigentum und eine Landmarke im Hohen Fläming. Darüber hinaus zeichnen Hänsch-Goldaus in Borne für die Sturmwache verantwortlich. Bei entsprechender Prognose kommen sie aus Jüterbog herüber, drehen die Flügel der Mühle in den Wind und prüfen nach Unwettern die Standsicherheit. Größere Instandsetzungen oder Erneuerungen sind indes für 2021 nicht vorgesehen, nur kleinere Reparaturen. Von René Gaffron