Neue Hausherren für die Alte Schule in Bad Belzig gesucht

„Die Kernarbeitszeit des Sozial-(Raum-)Managers orientiert sich an den Dienstzeiten der Stadtverwaltung“. Allein dieser Satz im Konzept für den Betrieb im künftigen Soziokulturellen Zentrums sorgt für Stirnrunzeln bei Ursula Schwill (Grüne). „Gewiss wird genau das nicht der Fall sein“, ahnt die Vorsitzende des Sozialausschusses in Bad Belzig. Noch sind sich die Mitglieder des Gremiums selbst nicht sicher, welche Erwartungen sie an die künftige Führung des Hauses haben werden. Die einstige Geschwister-Scholl-Grundschule am Busbahnhof wird gerade aufwendig um- und ausgebaut. Kostenpunkt: 3,8 Millionen Euro, einschließlich Außenanlagen. Dann soll sich das Gebäude – in Trägerschaft der Kommune – als barrierefreie Kultur- und Begegnungsstätte etablieren. Bürgermeister wünscht sich viel Durchlauf: Neben der Bibliothek, dem Jugendtreff des CVJM, dem Kulturlandverein Fläming (Jugendtheater Strumpfhose) und der Kreativwerkstatt der Arbeiterwohlfahrt sollen möglichst viele weitere Aktivitäten noch Leben ins Haus bringen. Sowohl die Nähe zu den Schulen, aber auch die Anbindung zum Wohngebiet Klinkengrund und per Bus in die Ortsteile nährt die Hoffnung auf großen Zuspruch. Dabei ist es ein Anliegen von Bürgermeister Roland Leisegang (parteilos), dass möglichst viele Anbieter neben den ständigen Mietern noch zum Zuge kommen und die Räume gut ausgelastet sind. Um so mehr braucht es jemanden, der sich einerseits um Buchung und Verwaltung, womöglich online, kümmert, und andererseits jemanden, der klassische Hausmeisteraufgaben erledigt. Erfahrene Sozialarbeiter werden gefragt: „Schließlich soll das neue Schmuckstück lang als solches erhalten bleiben“, sagt Anne Baaske (SPD). „Dafür muss sich jemand mit Herz und Seele der Aufgabe verschreiben“, lautet ihre Erfahrung vom Ehrenamt im Alten Haus in Lütte. Welche inhaltlich integrative Arbeit zu leisten ist, wollen sich die Stadtverordneten von etablierten Jugendkoordinatoren erklären lassen. Wenke Hanack aus dem Amt Brück soll deshalb eingeladen werden. Sie kann aus jahrelanger Netzwerkarbeit berichten, wie letztlich soziale und sozialpädagogische Arbeit mit den Partnern organisiert wird. Gleichwohl die Bauarbeiter noch im Hause sind, drängt Claudia Wipfli darauf, nicht mehr zuviel Zeit verstreichen zu lassen. Denn die potenziellen Nutzer müssen für die Ausstattung noch Fördergeld akquirieren und wollen noch in diesem Jahr an Ort und Stelle die Arbeit aufnehmen. Von René Gaffron