Positive Bilanz nach einem Jahr Bürgerdialog "Bad Belzig spricht"

Ein Jahr lang hat der Respekt e.V. unter dem Motto „Bad Belzig spricht" unterschiedliche Menschen miteinander ins Gespräch gebracht. Der Autor Dieter Halbach gehört zu den Organisatoren. Er wagt einen Rück- und Ausblick auf den Reigen der Bürgerdialoge. Wie sind Sie mit dem Zuspruch auf die Veranstaltungsreihe zufrieden? Dieter Halbach: Die Resonanz hat unsere Erwartungen erfüllt. Zu den vier Runden konnten wir insgesamt 120 Teilnehmer begrüßen. 87 davon haben jeweils im Anschluss an einer Umfrage teilgenommen. Wie den Fragebögen zu entnehmen ist, fanden sie bis auf eine Ausnahme die Veranstaltung gelungen. Sie bestätigten auch, dass sie sich gut einbringen konnten. Worin liegt die Qualität der Gesprächsrunden? Im achtsamen Dialog miteinander. Es ist eine gute Gelegenheit einander kennen zu lernen, eigene Themen einzubringen und anderen Meinungen zuzuhören. Die Moderatoren an jedem Tisch mit etwa sieben Personen achten darauf, dass alle zu Wort kommen. Das beginnt damit, dass jeder sich erstmal vorstellt und dann Inhalte besprochen werden –zuletzt sehr konkret über Ost- und West-Biografien. Bei dem Termin im Wohngebiet Klinkengrund brauchte es etwas mehr Aufwand –Puppentheaterauführung für die Kinder und Buffet inklusive -, um die Leute zum Kommen zu bewegen. Welche Auswirkung haben die Runden längerfristig? Schon zum Auftakt im Kleinkunstwerk Mühlenhölzchen gab es eine Reihe von Anregungen für ökologische und soziale Verbesserungen in Bad Belzig. Eine Arbeitsgruppe zur Innenstadtentwicklung hat sich getroffen und ein Konzept entwickelt. Diese Anregungen werden jetzt an die Kommunalpolitiker weitergeleitet und hoffentlich beachtet. Dort steht ja die Perspektive für die historische Altstadt demnächst zur Debatte. Das heißt, der Weg für die Bürgerbeteiligung muss ihrer Meinung nach über solchen Dialog stattfinden? Eine echte Beteiligung wäre ein nächster Schritt. Eine Erkenntnis ist, dass die Menschen viele Ideen haben, die nicht immer ausreichend wertgeschätzt und umgesetzt werden. Die Teilnehmer lernen bei den Dialogen aber auch, dass sie dafür selbst Verantwortung übernehmen müssen, damit sie beachtet werden. Dafür fehlen bisher noch das Bewusstsein und klare Strukturen der Kooperation. Wie geht es weiter? Für 2020 haben wir noch die Förderung von der Bundeszentrale für politische Bildung. Unser Ziel ist es, dass die Dialoge danach weiter gehen und zur festen Größe in Bad Belzig werden. Das wollen wir im Sommer mit einer großen Veranstaltung auf dem Marktplatz weiter erproben. Was ist ihr persönliches Fazit? Meine Liebe zu Bad Belzig ist gewachsen. Das macht nicht zuletzt die Mischung der sehr unterschiedlichen Menschen, die hier leben, aus. Sie bildet ein gutes Fundament für die tolerante Kultur, die ich sehr schätze. Von René Gaffron

Bad Belzig - Bürgerdialog soll feste Größe werden